Hallo allerseits,
vor einigen Tagen habe ich meine Märklin H0 Anlage aus dem Keller meiner Eltern geholt und möchte sie nun wieder zum Leben erwecken. Die Pläne dafür existieren schon länger, aber erst mit dem Einzug in ein Haus steht auch der erforderliche Platz zur Verfügung. Wer kennt das Problem nicht .
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
1.1 Welches Motiv soll deine Anlage haben? (Region/Landschaft? Haupt- oder Nebenbahn? Gibt es einen oder mehrere Bahnhöfe? ... Zwischen- oder Endbahnhof/-höfe? Gibt es Industriegleisanschlüsse? ... oder denkst du an ein reines Industrieanlagenmotiv?)
Da ich im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen bin, möchte ich gerne den Charme dieser Region einfangen. Das Szenario das dabei entsteht soll aber fiktiv bleiben und kein reales Vorbild nachstellen. Ich strebe da eher nach einem "das hätte so irgendwo im Ruhrgebiet vorkommen können".
Mein Entwurf sieht einen Endbahnhof einer eingleisigen Nebenstrecke mit kleinem Industrieanschluss (eine Spedition), Post und Betriebswerk vor.
1.2 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren? In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
Es soll die Epoche IV sein. So ich den richtig recherchiert habe, ist hier die Kombination aus Güter- und Personenverkehr, wie in meinem Entwurf vorgesehen, am besten beheimatet. Weiterer Aspekt ist natürlich auch, dass ich eine BR 216 und eine BR 86 besitze und weiter benutzen möchte
1.3 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?
Die Elemente Personen- und Güterverkehr sollten erhalten bleiben. Weiter sind die Abmessungen der Anlage zu 99% fix. Ansonsten bin ich offen für jede Kritik.
1.4 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
Vorrangig das Bauen und Erlernen von Modellbautechniken, im Betrieb dann später das Rangieren und anschliessende auf die Reise schicken der Züge. Lange Züge reizen mich eher weniger und sind daher auch nicht vorgesehen.
1.5 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen, die deine Antworten anschaulicher machen können?
Gefallen haben mir so viele, dass ich den Überblick verloren habe. Aber es gibt einen eigenen Entwurf in den Abmessungen 280 x 70 cm.
Da mir die Fachbezeichnungen der Gleise nicht geläufig sind, beschreibe ich mit eigenen Worten wie welches Gleis gedacht ist.
Einfahrt links, Personenzüge bleiben auf dem Hauptgleis und halten dann am Bahnsteig. Lok wird abgekuppelt und über das obere Gleis der Zug umfahren und vorne wieder angekuppelt. Wenn das obere Gleis auch geblockt sein sollte, wäre auch ein umfahren durch den unteren Industriebereich möglich.
Güterzüge nehmen die rechte Abbiegung in der Bogenweiche und können dort bis zur Spedition vorziehen. Die Lok kann abgekuppelt und die Waggons über das untere Gleis umfahren werden. Nun kann man z. B. in das Betriebswerk setzen, den Güterzug umbilden oder das Postgleis bedienen.
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? Aufstellfläche, die nur zeitweise zur Verfügung steht? Bücherregal?)
Mir steht dauerhaft eine Kellerecke von 2,00 x 3,00 m zur Verfügung. Die 3,00 m wären theoretisch auf bis zu 5,60 m erweiterbar, aber das würde gewaltig den Rahmen einer ersten Arbeit sprengen. Ferner gibt das da noch eine weibliche Person mit Veto-Recht im Haushalt .
2.2. Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen)
Da ich eine bereits vorhandene Bahn als Basis nehme, ist hier schon die Entscheidung gefallen: Märklin H0 K-Gleis.
3. Alles was dir sonst noch einfällt ...
... und was beim gemeinsamen Nachdenken hilfreich sein könnte: Zum Beispiel: Baust du allein oder hast du Helfer? Willst du alleine oder mit anderen Betrieb machen? Hast du (auch) Interesse an Fahrtreffen mit anderen?
Ich baue und spiele überwiegend alleine an dieser Anlage. Fahrtreffen interessieren mich nicht. Was auf jeden Fall wichtig ist: Ich reaktiviere eine vorhandene Anlage. An vorhandenem Material möchte ich soviel wie möglich nutzen. Daher auch die sicherlich nicht schönen 22,5 Grad Weichen. Jedoch halte ich es für übertrieben, als Wiedereinstieg direkt den höchstmöglichen Realitätsgrad anzustreben. Ich möchte die Gleise auch alle auf derselben Höhe verlegen zwecks Vereinfachung.
In weiter, weiter Zukunft könnte ich mir vorstellen, dass diese Anlage als Segment Teil einer Konstruktion mit mehreren Etagen (also Decks) mit dem Gesamtthema Ruhrgebiet wird. Dort wo es nun zum Fiddle Yard geht, soll dann eine Wendel in Oval Form mit der nächsten Ebene verbinden. Aber dies ist erst einmal Zukunftsmusik die ich nur insofern mit in die Anlagengestalung einfließen lassen möchte, als das ich den Unterbau in gleichen Bauteilen entwerfe. In diesem Fall 70x70 Kästen. Dies soll verhindern, dass eine eventuelle Erweiterung den späteren Komplettabriss und Neuaufbau erfordert.
Ich gedenke ich den Unterbau auf Rollen zu setzen - ich stell es mir durchaus nützlich vor, die Anlage verschieben zu können.
Last but not least: Vorerst werde ich meine Märklin Delta Steuerung weiter nutzen, in der Ferne schiele ich auf ein System wie das ESU Navigator.
EDIT
Bereits nach oberflächigem Einlesen in das Thema "Betriebswerk" stelle ich fest, dass mein kleiner Fizzel dort höchstens ein Lokschuppen werden kann. Daher bitte gedanklich "BW" streichen und "LS" setzen
Hallo Jan, ... und Willkommen in unserem kleinen Forum!
Zunächst einige allgemeine Anmerkungen zu deinem Vorhaben:
Dein Grundkonzept gefällt mir! Endbahnhof einer 1-gleisigen Nebenstrecke mit Personen- und Güterverkehr, Epoche IV (oder früher) ist für mich als Auftakt in die Modellbahnerei immer eine gute Wahl ... und auch deine angedachten Ausbau- und Entwicklungspläne haben Hand und Fuß.
Zur Epochenwahl: wichtig ist für einen glaubwürdigen Bahnhof mit deinen Vorgaben, dass die Zeit nicht später als Epoche IV definiert wird; alles, was davor liegt, würde genauso oder noch besser gehen. In Epoche IV begann bereits die Ära der Wendezüge und der Rückbau der Bahnhöfe, weil sich der Güterverkehr abseits der Hauptstrecken zunehmend auf die Straße verlagerte.
Das Material-Recycling finde ich für den Projektstart auch vernünftig ... da kann man die steilen 22,5-Grad-Weichen als Kompromiss akzeptieren. Zumal sich bei deinem Nebenstreckenmotiv keine langen Drehgestell-Waggons darüber schlängeln müssen.
Den Unterbau auf Rollen zu stellen, den konstruktiven Aufwand kannst du dir eigentlich sparen: bei 70 cm Anlagentiefe kommst du überall gut heran.
Nun zum Gleisplan: auch wenn du keinen konkreten Endbahnhof nachbaust, würde ich dennoch einige Bahnhöfe aus der Gegend und Epoche anschauen und daran den Plan prüfen. Mir fallen mehrere Dinge auf, die mir eher ungewöhnlich scheinen:
- die abknickenden Gleise im Bahnsteigbereich hätte die "echte" Bahn insbesondere bei einem End-Bf. kaum so gebaut ... es sei denn die Topografie (Felsen, Schluchten, Flüsse ...) erzwingt das. Auch das Stumpfgleis für Post und/oder Güter würde man eher parallel zu den Hauptgleisen führen. Hingegen ist es sehr oft so, dass Anschließer und Lokschuppen schräg von den Hauptgleisen abzweigen.
- Was mir fehlt, ist ein Freiladegleis ... damit ließe sich das simulierte Verkehrsaufkommen im Güterbereich deutlich erhöhen.
- Die Umfahrung im Güterbereich ist reichlich kurz ... für mein Empfinden deutlich zu kurz, um dort halbwegs passable Güterzüge zerlegen oder zusammenstellen zu können. Mit einer zusätzlichen Kreuzung und Verschieben des Lokschuppens nach rechts könnte die Umfahrung viel, viel weiter nach links gestreckt werden.
- Ein kleiner Endbahnhof hat vielleicht kein "richtiges BW", aber einen 1- bis 2-ständigen Lokschuppen fand man dort sehr oft und in der Dampflokära sind Anlagen zur Lokbehandlung durchaus üblich.
Ich schaue mal, ob ich ein paar Original-Gleispläne von Bahnhöfen verlinken kann, die ungefähr deinem Projekt entsprechen ... dann kan man anhand der Pläne noch einmal in die Detaildiskussion des Planes einsteigen.
Gruß --- Jürgen . . . Mein aktuelles Projekt: Innerstetalbahn, Ep. 2, Spur N
Hier die versprochenen Bahnhofs-Links:
...bei Sporenpan sind aus dem Raum Wuppertal-Hagen alle Bahnhofspläne aus den 50er Jahren vorhanden. Nicht ganz genau deine Wunschgegend, aber recht nah dran:
http://www.sporenplan.nl/html_de/index.html
Einige interessante Endbahnhöfe aus dieser Gegend habe ich auch in die Gleisplan-Datenbank aufgenommen, für zwei davon (Adenau und Daaden) gibt es auch eine Plan-Umsetzung für Spur N:
Adenau
Daaden
Heiligenhaus
Krebsöge
Remscheid-Hasten
Gruß --- Jürgen . . . Mein aktuelles Projekt: Innerstetalbahn, Ep. 2, Spur N
Guten Abend Jürgen,
vielen Dank für deine Antwort, diese hat viele Fragezeichen aus meinem Gesicht entfernt.
Die Formung der Bahnsteiggleise rührt daher, dass ich dem subjektiven Empfinden aufgessen bin, dies gäbe der Szenerie eine positive Dynamik für den Betrachter. Jedoch habe ich so etwas tatsächlich noch nie im wirklichen Leben gesehen.
Ich habe mir die Pläne angeschaut und bin etwas beim Bahnhof Krebsöge hängen geblieben. Mit diesem und deinen Kritikpunkten im Hinterkopf, habe ich den Plan überarbeitet.
Zur Erläuterung, ich habe ...
1. ... den "Dynamischen Optik-Bogen" aus den Bahnsteigsgleisen entfernt und den gesamten Bahnhof stark symmetrisch aufgebaut.
2. ... ein Freiladegleis (1) eingefügt, dieses wird durch den Güterschuppen bedient.
3. ... die Spedition hat deshalb einen deutlich kleineren Anschluss erhalten. Mein Gedanke: Der Güterschuppen besorgt den Umschlag von Mengengütern und allem was über Paletten-Format hinaus geht. Die Spedition bedient palettierte und Kühl-Ware (z. B. Sammelgut & Frisch-Fisch).
4. ... die Post ist zur Spedition gewandert und bildet dort die Nachbarschaft im Industriegebiet.
5. ... der Lokschuppen musste weichen und wurde quasi gespiegelt.
Wie stelle ich mir nun den betrieblichen Ablauf vor ?
Nun, Personenzüge fahren wie gehabt an eines der beiden Bahnsteiggleise. Wenn erforderlich kann über das jeweils benachbarte Gleis umfahren werden, ist dieses besetzt führt der Weg über das Hauptgleis.
Güterzüge fahren nun auf das Hauptgleis ein und über die Dreiwegweiche auf das mit (3) markierte Gleis. Von dort können rückwärts die jeweiligen Waggons auf die Gleise der Empfänger gedrückt werden.
Holt eine Lok vom Freiladegleis Waggons ab, umfährt sie über (2) und kuppelt dann auf dem Freiladegleis an. Der Zug bewegt sich dann rückwärts auf (3) und kann von dort vorwärts auf das Hauptgleis und in die weite Welt.
Wenn an allen Anschlüssen abgeholt wird, müsste das Hauptgleis mit genutzt werden für das Rangieren.
Die Gebäudeskizzen sind natürlich nicht in korrekten Abmessungen eingezeichnet sondern nur grobe Näherungswerte - also bessere Symbole. Trotzdem sieht man, das es eng wird und teilweise auch nicht passt. Zum Glück brauche ich nicht um cm zu feilschen, daher würde ich hier dann die Breite erhöhen.
Gefühlt ist die "Platte" nun aber recht voll und ich frage mich, ob ich es nicht etwas übertrieben habe.
EDIT
Falschen Gleisplan verlinkt, korrigiert.
Hallo Jan,
für mein Empfinden entwickelt sich das in die richtige Richtung. Ich finde es auch gut, dass du dir in diesem Stadium Gedanken über betriebliche Abläufe machst. Ob der Bf. richtig dimensioniert ist, hängt natürlich auch vom erwartbaren Verkehrsaufkommen ab; insofern könntest du dir auch Gedanken über die Anzahl der Personenzüge machen ... und evtl. einen vorläufigen Fahrplan für Janstedt erstellen.
Fragen dazu:
Was befindet sich im Off? ... eine größere Stadt? ... gibt es Berufspendler? ... wer fährt aus welchen Gründen nach J.? ... verzweigt sich die Strecke irgendwo im Off, so dass von J. aus verschiedene Zielorte bedient werden? Wie oft am Tage werden Zugkreuzungen in J. stattfinden? ... tatsächlich so oft, dass dadurch der Güterverkehr beeinträchtigt werden könnte?
Zum Güterumschlag: Waggons für Post und Stückgut wurden auf den Nebenstrecken meines Wissens an Personenzüge angehängt; insofern ist meist der Güterschuppen auf der Seite mit dem EG angebunden. Deine Koppelung von Freiladegleis und Güterschuppen halte ich für nicht sinnvoll: Sobald ein Waggon am Güterschuppen steht, ist der Freiladebereich blockiert. Darüber hinaus kann bei meinem folgenden Vorschlag ein Post- oder Güterwagen, der an einen Personenzug angehängt ist, unmittelbar auf das Stumpfgleis zurückgedrückt werden ... ohne dass hin und her rangiert werden muss. Dass die Post ein eigenes Gleis/ einen eigenen Schuppen auf einem kleinen Endbahnhof einer Nebenstrecke hat, kommt mir sehr ungewöhnlich vor. Vom Gegenteil lasse ich mich gerne überzeugen.
Im Vorgriff auf ein realistisches Betriebsaufkommen, habe ich dem Bahnhof ein Gleis geklaut.
Um das geklaute Gleis zu rechtfertigen, müsstest du mit einem entsprechenden Betriebsszenario argumentieren.
Ich habe auf der linken Bahnhofsseite deine Links- durch Rechtsweichen ersetzt ... Resultat: weniger Schlängelei ohne Verlust von Nutzlängen im Bahnhof.
Tipp: Gurgel mal nach dem Begriff »Bahnhofsdatenblatt«; das könnte hilfreich sein, um Informationen zum Güteraufkommen zu erhalten. Nützlich könnte auch in der Trickkiste die Seite zum Güterverkehr sein.
P.S.: wenn du durch die veränderte Ausfahrt links nun die gesamte Anlage ein Stück nach links verschiebst, muss das Auszugsgleis 3 nicht gar so sehr um die Kurve gequält werden.
Gruß --- Jürgen . . . Mein aktuelles Projekt: Innerstetalbahn, Ep. 2, Spur N
Guten Abend Jürgen,
zwar habe ich mich noch nicht daran gesetzt ein Bahnhofsdatenblatt zu erstellen, aber ich habe etliches dafür erforderliches erarbeitet - oder sagen wir besser: erfunden .
"Das Off" von Janstedt
Der Bahnhof von Janstedt befindet sich im Süden der dem Kreis Recklinghausen angehörigen Stadt. Die Bahnlinie führt komplett eingleisig zum 12 Minuten Fahrzeit entfernten Bahnhof von Mittelstadt (Name noch nicht festgelegt), ab hier ist der Anschluss an "die weite Welt" gegeben.
Hauptarbeitgeber und somit wichtigste Firma im Ort für die 22.018 Einwohner ist der Landmaschinen Hersteller Flukner & Sohn. Teile des Firmengeländes grenzen dicht bis an den Bahnhof. Flukner & Sohn sind in Deutschland führend im Bereich Schlepper und Planzmaschinen.
Mit Verbreitung der Tiefkühltruhen in den 1960er Jahren fasste eine neue Firma im Ort Fuss und expandiert seitdem stark: Frisch & Lecker Tiefkühlkost. In den ersten Jahren umfasste das Sortiment allerlei Gemüse aus der Region, inzwischen sind auch Fertiggerichte im Angebot. Hierzu bezieht Frisch & Lecker unter anderem Fisch von der deutschen Nordseeküste. Natürlich tiefgefroren.
Am Ende des Gleises Drei befindet sich die Ziegelei Zyprezck. Dort entstehen aus dem u.a. im Bergbau im Ruhrgebiet anfallendem Torf Ziegel jedweder Art.
Weiter haben sich einige Versicherungen im Ort ihren Hauptverwaltungssitz und bieten zahlreiche Arbeitsplätze für Kaufmännische Mitarbeiter.
Der Güterschuppen besorgt den Versand & Empfang der Kleinpartien der örtlichen Unternehmen.
Eher unter Trivia zu führen wäre, dass der FC Jahnstedt 1953 seit zwei Jahren in der zweiten Liga spielt. Seitdem verkehren immer wieder Sonderzüge am Wochenende um die Fussballfans auswärtiger Mannschaften nach Jahnstedt zu den Spielen in das neue Stadion zu bringen.
Nach dieser kleinen Geschichte nun das Wesentliche in Zusammenfassung.
Personenverkehr
Ein- & Auspendler. Regelmässig Sonderzüge am Wochenende (Fussball).
Unternehmen / Versandstellen
Landmaschinenfabrik
Eingang: Motoren, Getriebe, Reifen, Leuchen u.ä., Karosserie-Blech (Coils), Farben, Verpackungsmaterial
Ausgang: Landmaschinen (Freiladegleis), Ersatzteile (Güterschuppen)
Nahrungsmittel-Fabrik
Eingang: Fisch, Verpackungsmaterial (Zufuhr von Frisch-Gemüse erfolgt aus der Region per Lkw)
Ausgang: TK-Nahrungsmittel
Ziegelei
Eingang: Ton, Verpackungsmaterial
Ausgang: Ziegel (Großkunden: Freiladegleis, Kleinsendungen: Güterschuppen)
Güterschuppen
Eingang: Verpackungsmaterial (Kartonagen, Paletten, Säcke)
Ausgang: Sammelgut (Handelsware auf Pal., z.B. Ersatzteile für Landmaschinen)
Die Spedition habe ich gestrichen, zwar wollte ich als Speditionskaufmann gerne eine auf der Anlage haben - jedoch hätte diese in Konkurrenz zum Güterschuppen gestanden bei den Kleinpartien.
So sieht dies nun im Plan aus.
Das unterste Gleis habe ich gestrichen, nun führt dort nur noch ein Gleis zur Lebensmittel-Fabrik welche die Spedition ersetzt hat. Irgendwie habe ich dein Postskriptum überlesen, den Vorschlag werde ich noch umsetzen.
Ich habe einen ersten Fahrplan entworfen. Da ich davon ausgehe, dass die Bahnstrecke bis zum Anschluß an "das große Netz" komplett eingleisig ist, habe ich auch einen Streckenbelegungsplan ausgearbeitet, so dass keine Widersprüche zwischen Fahrplan und Realität auf dem Fahrweg entstehen. Zur Vereinfachung bin ich bei der Festlegung der Zeiten davon ausgegangen, dass der langsamste Zug 12 Minuten für die Strecke benötigt. Mit diesem Zeitfenster habe ich dann alle Züge geplant. Der Fahrplan gibt aktuell nur den Personenverkehr wieder. Den Güterverkehr flechte ich nun in die freien Zeitfenster ein. Einige Personenfahrten könnten dann wieder gestrichen werden, auch im Hinblick darauf, ob hierfür überhaupt Bedarf besteht also diese begründbar sind.
Zu den vorläufigen Zugbezeichnungen: SB steht für Schienenbus, P für Personenzug.
Soweit das Aktuelle von mir, ich widme mich nun weiter dem Güterfahrplan (Nennt man den überhaupt so ?).
Hallo Jan,
also ich habe den leichten Verdacht, daß Plan 3 (damit auch 4, der in den wesentlichen Punkten gleich bleibt)in einigen Details eher eine Verschlechterung darstellt.
Plan 2 war zwar auch noch nicht optimal, aber er hatte wenigstens noch drei beidseitig angeschlossene Ein- und Ausfahrgleise.
Das ist bei ein bißchen mehr Verkehr (und der Fahrplan zeigt, daß das so ist) unverzichtbar.
Beispiel Kreuzung: Ein Zug steht abfahrbereit in einem Gleis, soll aber noch nicht gleich abfahren, ein anderer kommt herein - alles dicht. Kein Lokumsetzen, kein Stückgut- oder Postwagen abziehen - nichts.
Vorschlag: Belass es bei den drei Gleisen von Plan 2, mache aber das mittlere Gleis zum Hauptgleis, in das in der Geraden eingefahren wird, und binde das Gleis 3 mit einer Rechtsweiche an. Dann dürften auch die "Schlängelfahrten" weniger auffallend werden.
Der zweite Punkt, in dem ich den Entwurf 2 für besser halte als 3, ist die Gestaltung der Einfahrt. Eine Rechtskurve, dann ein Stück gerade, dann wieder eine Rechtskurve ergibt einen unstetigen Bogen, und das hat die große Bahn stets vermieden - weil sie natürlich die Mittel zur Verfügung hatte, Weichen und Gleise in fast beliebige Krümmungen zu biegen.
Plan 2 hatte immerhin das Gleis 3 in das nur mit einer Krümmung eingefahren werden kann. Dass man in Nebengleise nur mit Wechselbögen kommt, ist dagegen normal und unvermeidbar, somit sogar vorbildgerecht.
Jetzt hätte ich auch noch einige Vorschläge.
Ich finde den Bahnsteig zwischen Gleis 1 und 2 für "halb verschenkt". Lege ihn zwischen Gleis 2 und 3 (und vergrößere den Gleisabstand ein bißchen, und Du kannst alle drei Gleise für Reise- und Güterzüge benutzen, mußt es aber nicht. Wenn Gleis 2 Hauptgleis würde (mit gerader Einfahrt), haben die Reisenden einen schönen großen Bahnsteig, Gleis 3 kann trotzdem für Güterzugeinfahrten dienen. Die "verkehrsberuhigte Zone" Gl 4 und 3a (Gleise, in die von der Strecke ohne Sägen nicht eingefahren werden kann) könnten so bleiben, wenngleich man beim Vorbild alles vermieden hätte, was das Rangieren umständlicher macht als nötig - etwas, das Modellbahner häufig genau entgegengesetzt sehen.
Der neben der unruhigen Einfahrt zweite neuralgische Punkt ist das 90°-Bogen Ziehgleis im Plan 2 und 3, das in 4 zum Ziegeleianschluß mutiert ist.
Diese Umwidmung ist problematisch, weil die Ziegelei dann ein Anschlußgleis hat, das für allgemeine Rangierzwecke nicht zur Verfügung steht.
Wie sollen dann alle anderen Anschließer bedient werden?
Aber zunächst zum Bogen:
Der Bogen verdirbt optisch den ganzen Plan, ohne großen Nutzen zu bringen. Besonders wenn daneben gerade Gleise liegen, wirkt ein so langer Bogen mit kleinem Radius besonders unvorbildgerecht und spielzeughaft, weil der Betrachter ständig gerade - gekrümmt vergleichen kann, und erkennt, daß es sowas in echt nicht gibt.
Vorschlag: Der Ziegelei ein eigenes Anschlußgleis spendieren, das aus dem Ziehgleis abzweigt, aber dann möglichst gerade verläuft.
Das gleiche gilt für die Lokschuppengleise: Eines gerade, wobei gegen einen leichten Schwenk am Anfang nichts einzuwenden ist (um nicht mit der Ziegelei zu kollidieren) das zweite parallel dazu, mit einer einfachen Weiche angebunden.
Auch wenn Du nicht mit Dampf fahren solltest, die Behandlungsanlagen stammen nun mal aus der Dampfzeit und da waren vor den Schuppen häufig Untersuchungsgruben, da wurden auch schnell mal Stangenlager nachgestellt, was auf gekrümmten Gleisen völlig undenkbar ist.
Gekrümmte Gleise vermeidet die Bahn eigentlich grundsätzlich; wo sie doch vorhanden sind, liegt stets ein zwingender Grund vor - und den sollte man dann auch sehen und verstehen können.
Etwas problematisch könnte die Anhäufung von Industrie im Vordergrund sein. Grundsätzlich ist das schon möglich, nur mußt Du auch an das hinterste Bahnhofsgleis irgendwie rankommen, um zu kuppeln/entkuppeln oder in Notfällen oder Wartungsarbeiten einzugreifen.
Das ist natürlich Geschmackssache, außerdem nehme ich nicht an, daß Flukner und Sohn eine einzige große Halle sein wird. Es empfiehlt sich aber, alle künftigen Bdienungsvorgänge speziell unter dem Gesichtspunkt der Erreichbarkeit durchzuspielen, um beurteilen zu können, ob man auf Dauer damit zurechtkommt.
Grüße
Christian
PS:
Während meiner Schreibe hat soeben eine Verbesserung stattgefunden: Das Ziehgleis
ist gerade geworden - Sehr gut! Der Kommentar zum 90°-Bogen ist damit nicht mehr gerechtfertigt.
Somit bleibt nur der Vorschlag, der Ziegelei ein eigenes Anschlußgleis zu gönnen, der Platz dazu müßte vorhanden sein. Und den Lokschuppen nicht vergessen.
Hallo Christian,
die Änderung der Einfahrtsituation (1.) und die Streichung eines Gleises (2.) gingen ja auf meine Kritik und Anregung zurück ... insofern fühle ich mich auch angesprochen.
Zu 1.: Der Wechsel zwischen Kurve, Zwischengerade und Kurve ließe sich leicht harmonisieren, wenn man statt fester Radien der gesamten Einfahrt einen gleichmäßigen sanften Kurvenverlauf mit Hilfe eines Flexgleises verpasst. Belege für Einfahrtsituationen dieser Art lassen sich zu Hauf finden. Angesichts der Rahmenbedingungen, dass man irgendwie auf den unteren Schenkel abbiegen muss, bleibt es für mich dabei: bei beiden Ausgangsentwürfen verliert man dringend benötigte Nutzlänge im Bahnhof und muss dann so unschöne Lösung wir das stark gekrümmte Ziehgleis in Kauf nehmen.
Zu 2.: Mein Streichungsvorschlag kam zu einem Zeitpunkt, als es den Fahrplan noch nicht gab. Insofern hast du Recht: für den dort erkennbaren Betrieb wird es mit nur zwei Gleisen knapp. Man könnte aber auch den Fahrplan etwas ausdünnen. Wenn alle Züge nach Großstadt zwingend über Mittelstadt fahren, ist die kurze Aufeinanderfolge von zwei Triebwagen im Viertelstundentakt eher unrealistisch.
Deine weiteren Kritikpunkte zu Anschluss- und Lokschuppengleisen kann ich teilen, ebenso die Bedenken, dass zu viel Industrie im Vordergrund ggfs. Sicht und Zugriffsmöglichkeiten beschränken könnte.
Gruß --- Jürgen . . . Mein aktuelles Projekt: Innerstetalbahn, Ep. 2, Spur N
Guten Abend Christian,
ich danke für deinen Input!
Hier der überarbeitete Plan.
Ich habe die verfügbare Länge auf 300 cm erweitert, ich denke dies hätte ich von Anfang an tun sollen . Mehr geht da nun aber auch nicht, zumindest nicht ohne Audienz bei meiner persönlichen Kanzlerin.
Bei der Anordnung der Ziegelei rechts hatte ich einen doppelten Denkfehler. Ich habe a) den Gleisanschluß vergessen und b) gar nicht realisiert das ich das Gebäude neben das Ziehgleis gestellt habe, welches gar nicht zur Bedienung irgendeines Anliegers gedacht ist. Das habe ich nun mit einem eigenen Anschluss korrigiert.
Die Industrie dominiert im Vordergrund, das ist mir auch bewusst. So richtig mag mir da aber momentan keine Abhilfe einfallen. Es ist aber auch so, dass der scheinbar grösste Brocken, das Werk von Flukner & Sohn nicht eine riesige Halle werden soll - wie du richtig angenommen hast. Ich möchte vielmehr 2/3 Fläche darstellen (bestehend aus Freilager, Neufahrzeuge Abstellfläche u.ä.), und im vorderen Bereich eine Werkshalle als 1/3 Relief darstellen.
Zur Einfahrtsituation: Ich habe zur Veranschaulichung den vorherigen Zustand wiederhergestellt. Fachlich untermauern kann ich das nun nicht, aber rein vom Bauchgefühl empfinde ich die von Jürgen vorgeschlagene Lösung schöner. Leider kann ich kein Flexgleis darstellen mit Trackplanner.
Ich sehe das mein Fahrplanentwurf zu groß geraten ist für diesen Bahnhof, daher werde ich die Fahrten deutlich ausdünnen.
Mit neuen Hausaufgaben verabschiede ich mich für heute und hoffe morgen einen ausgereifteren Fahrplan inklusive Güterverkehr vorstellen zu können.