Hallo Christian,
die Änderung der Einfahrtsituation (1.) und die Streichung eines Gleises (2.) gingen ja auf meine Kritik und Anregung zurück ... insofern fühle ich mich auch angesprochen.
Zu 1.: Der Wechsel zwischen Kurve, Zwischengerade und Kurve ließe sich leicht harmonisieren, wenn man statt fester Radien der gesamten Einfahrt einen gleichmäßigen sanften Kurvenverlauf mit Hilfe eines Flexgleises verpasst. Belege für Einfahrtsituationen dieser Art lassen sich zu Hauf finden. Angesichts der Rahmenbedingungen, dass man irgendwie auf den unteren Schenkel abbiegen muss, bleibt es für mich dabei: bei beiden Ausgangsentwürfen verliert man dringend benötigte Nutzlänge im Bahnhof und muss dann so unschöne Lösung wir das stark gekrümmte Ziehgleis in Kauf nehmen.
Zu 2.: Mein Streichungsvorschlag kam zu einem Zeitpunkt, als es den Fahrplan noch nicht gab. Insofern hast du Recht: für den dort erkennbaren Betrieb wird es mit nur zwei Gleisen knapp. Man könnte aber auch den Fahrplan etwas ausdünnen. Wenn alle Züge nach Großstadt zwingend über Mittelstadt fahren, ist die kurze Aufeinanderfolge von zwei Triebwagen im Viertelstundentakt eher unrealistisch.
Deine weiteren Kritikpunkte zu Anschluss- und Lokschuppengleisen kann ich teilen, ebenso die Bedenken, dass zu viel Industrie im Vordergrund ggfs. Sicht und Zugriffsmöglichkeiten beschränken könnte.
Hallo Jan,
für mein Empfinden entwickelt sich das in die richtige Richtung. Ich finde es auch gut, dass du dir in diesem Stadium Gedanken über betriebliche Abläufe machst. Ob der Bf. richtig dimensioniert ist, hängt natürlich auch vom erwartbaren Verkehrsaufkommen ab; insofern könntest du dir auch Gedanken über die Anzahl der Personenzüge machen ... und evtl. einen vorläufigen Fahrplan für Janstedt erstellen.
Fragen dazu:
Was befindet sich im Off? ... eine größere Stadt? ... gibt es Berufspendler? ... wer fährt aus welchen Gründen nach J.? ... verzweigt sich die Strecke irgendwo im Off, so dass von J. aus verschiedene Zielorte bedient werden? Wie oft am Tage werden Zugkreuzungen in J. stattfinden? ... tatsächlich so oft, dass dadurch der Güterverkehr beeinträchtigt werden könnte?
Zum Güterumschlag: Waggons für Post und Stückgut wurden auf den Nebenstrecken meines Wissens an Personenzüge angehängt; insofern ist meist der Güterschuppen auf der Seite mit dem EG angebunden. Deine Koppelung von Freiladegleis und Güterschuppen halte ich für nicht sinnvoll: Sobald ein Waggon am Güterschuppen steht, ist der Freiladebereich blockiert. Darüber hinaus kann bei meinem folgenden Vorschlag ein Post- oder Güterwagen, der an einen Personenzug angehängt ist, unmittelbar auf das Stumpfgleis zurückgedrückt werden ... ohne dass hin und her rangiert werden muss. Dass die Post ein eigenes Gleis/ einen eigenen Schuppen auf einem kleinen Endbahnhof einer Nebenstrecke hat, kommt mir sehr ungewöhnlich vor. Vom Gegenteil lasse ich mich gerne überzeugen.
Im Vorgriff auf ein realistisches Betriebsaufkommen, habe ich dem Bahnhof ein Gleis geklaut.
Um das geklaute Gleis zu rechtfertigen, müsstest du mit einem entsprechenden Betriebsszenario argumentieren.
Ich habe auf der linken Bahnhofsseite deine Links- durch Rechtsweichen ersetzt ... Resultat: weniger Schlängelei ohne Verlust von Nutzlängen im Bahnhof.
Tipp: Gurgel mal nach dem Begriff »Bahnhofsdatenblatt«; das könnte hilfreich sein, um Informationen zum Güteraufkommen zu erhalten. Nützlich könnte auch in der Trickkiste die Seite zum Güterverkehr sein.
P.S.: wenn du durch die veränderte Ausfahrt links nun die gesamte Anlage ein Stück nach links verschiebst, muss das Auszugsgleis 3 nicht gar so sehr um die Kurve gequält werden.
Hier die versprochenen Bahnhofs-Links:
...bei Sporenpan sind aus dem Raum Wuppertal-Hagen alle Bahnhofspläne aus den 50er Jahren vorhanden. Nicht ganz genau deine Wunschgegend, aber recht nah dran:
http://www.sporenplan.nl/html_de/index.html
Einige interessante Endbahnhöfe aus dieser Gegend habe ich auch in die Gleisplan-Datenbank aufgenommen, für zwei davon (Adenau und Daaden) gibt es auch eine Plan-Umsetzung für Spur N:
Adenau
Daaden
Heiligenhaus
Krebsöge
Remscheid-Hasten
Hallo Jan, ... und Willkommen in unserem kleinen Forum!
Zunächst einige allgemeine Anmerkungen zu deinem Vorhaben:
Dein Grundkonzept gefällt mir! Endbahnhof einer 1-gleisigen Nebenstrecke mit Personen- und Güterverkehr, Epoche IV (oder früher) ist für mich als Auftakt in die Modellbahnerei immer eine gute Wahl ... und auch deine angedachten Ausbau- und Entwicklungspläne haben Hand und Fuß.
Zur Epochenwahl: wichtig ist für einen glaubwürdigen Bahnhof mit deinen Vorgaben, dass die Zeit nicht später als Epoche IV definiert wird; alles, was davor liegt, würde genauso oder noch besser gehen. In Epoche IV begann bereits die Ära der Wendezüge und der Rückbau der Bahnhöfe, weil sich der Güterverkehr abseits der Hauptstrecken zunehmend auf die Straße verlagerte.
Das Material-Recycling finde ich für den Projektstart auch vernünftig ... da kann man die steilen 22,5-Grad-Weichen als Kompromiss akzeptieren. Zumal sich bei deinem Nebenstreckenmotiv keine langen Drehgestell-Waggons darüber schlängeln müssen.
Den Unterbau auf Rollen zu stellen, den konstruktiven Aufwand kannst du dir eigentlich sparen: bei 70 cm Anlagentiefe kommst du überall gut heran.
Nun zum Gleisplan: auch wenn du keinen konkreten Endbahnhof nachbaust, würde ich dennoch einige Bahnhöfe aus der Gegend und Epoche anschauen und daran den Plan prüfen. Mir fallen mehrere Dinge auf, die mir eher ungewöhnlich scheinen:
- die abknickenden Gleise im Bahnsteigbereich hätte die "echte" Bahn insbesondere bei einem End-Bf. kaum so gebaut ... es sei denn die Topografie (Felsen, Schluchten, Flüsse ...) erzwingt das. Auch das Stumpfgleis für Post und/oder Güter würde man eher parallel zu den Hauptgleisen führen. Hingegen ist es sehr oft so, dass Anschließer und Lokschuppen schräg von den Hauptgleisen abzweigen.
- Was mir fehlt, ist ein Freiladegleis ... damit ließe sich das simulierte Verkehrsaufkommen im Güterbereich deutlich erhöhen.
- Die Umfahrung im Güterbereich ist reichlich kurz ... für mein Empfinden deutlich zu kurz, um dort halbwegs passable Güterzüge zerlegen oder zusammenstellen zu können. Mit einer zusätzlichen Kreuzung und Verschieben des Lokschuppens nach rechts könnte die Umfahrung viel, viel weiter nach links gestreckt werden.
- Ein kleiner Endbahnhof hat vielleicht kein "richtiges BW", aber einen 1- bis 2-ständigen Lokschuppen fand man dort sehr oft und in der Dampflokära sind Anlagen zur Lokbehandlung durchaus üblich.
Ich schaue mal, ob ich ein paar Original-Gleispläne von Bahnhöfen verlinken kann, die ungefähr deinem Projekt entsprechen ... dann kan man anhand der Pläne noch einmal in die Detaildiskussion des Planes einsteigen.
Hallo Friasa,
auch wenn es für solche Fragen in anderen Foren wie drehscheibe-online.de vermutlich kompetentere Experten gibt als in diesem Gleisplan-Forum, lässt sich diese Frage schnell beantworten: die SZ 541 wurden mit 10 Exemplaren 2006/2007 in Dienst gestellt. Gehört also zu Epoche V/VI
Nähere Infos hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Siemens_ES64U4
Ich möchte noch einmal kurz auf das Thema "verschließbare Weichen" zurückkommen.
Auch wenn Heiko vor so einer Lösung momentan offensichtlich zurückscheut und so etwas für sich verworfen hat, will ich hier einen Link einfügen, der mit dazubeitragen könnte, dass andere bei ähnlichen Überlegungen sehen und nachvollziehen können: das hört sich komplizierter an, als es ist. Ein paar Baumarktteile und los gehts: Abschließbare Weichen von Carsten Melzer
Ich habe bei meinem ITB-Projekt übrigens auch erst einmal verschließbare Weichen außen vor gelassen. Das ist eine Aufgabe für später, wenn alles rollt. Bis dahin heißt es: ich tue so, als ob ...
Da ich mit Stellstangenantrieben arbeite, können Weichenverschlüsse später problemlos nachgerüstet werden.
Hallo Lutz,
mich würde sehr interessieren, wenn du erste Betriebserfahrungen mit deinem Sohn gemacht hast und im Unterforum "Betriebskonzepte" darüber berichtest. Das Kunststück wird ja sein: wie kann man die Simulation eines "richtigen" Bahnbetriebs so herunterbrechen, dass es für ein Kind (Wie alt ist dein Sohn eigentlich?) nachvollziehbar und interessant ist ... und dennoch nah am Vorbild bleibt.
In dem Thread Wie geht Betrieb verlinke ich auf Beiträge im Forum Modellbahnanlagendesign. Einer der dortigen Threads ist betitelt Modellbahn-Betrieb kindgerecht. Vielleicht kannst du dich davon inspirieren lassen.
Ich möchte für Mitleser, die den Planungsthread nicht (mehr) präsent haben oder zu faul sind, dort nachzulesen, nochmal die Essentials zusammenfassen, die mir zum Verständnis deines Vorhabens wichtig scheinen: der hintere Teil der Anlage wird durch eine Kulisse verdeckt; so entsteht ein "ebenerdiger" kleiner Schattenbahnhof. Dieser SB ist eigentlich zu klein dimensioniert für einen "richtigen" Betrieb ... aber man muss das alles vor dem Hintergrund deiner Ausgangsprämissen sehen:
Bond25 schrieb:
- ich möchte mit diesem Projekt Erfahrungen sammeln auf den Gebieten: Anlagenbau (insbesondere Landschaftsgestaltung), Eisenbahnbetrieb auf kleiner Fläche (Rangierbetrieb, Frachtkartensystem, Problematisch: Fahren nach Fahrplan) - um später (oder auch viel später) ein größeres Projekt anzugehen, dann durchaus mit neuem (Digital-)Material (vieleicht sogar ohne Mittelleiter?)
- mein Sohn soll mit dieser Anlage spielen können. Es ist schon eine wunderbare Vorstellung, daß mein Sohn Gefallen an diesem Hobby finden könnte und wir gemeinsam als Vater - Sohn Projekt etwas größeres stemmen. Bis dahin muß diese Anlage herhalten. Un die alten Märklin Fahrzeuge haben schon meine eigenen Kinderhände recht gut überlebt (Sammlerobjekte besitze ich eh nicht!). Sollte mein Sohn nicht Feuer fangen, dann muß ich halt alleine was größeres schaffen...
Unter Beachtung aller Aspekte finde ich es sehr gut, wie du vorgehst! ... kein Mammutprojekt, bei dem euch die Puste ausgeht ... sondern mit einem überschaubaren Projekt und vorhandenem Material Erfahrungen sammeln ... auf allen Ebenen (siehe Zitat von Lutz oben). Toll finde ich auch, dass du den Modellbahnernachwuchs von vornherein einbeziehst!
Hallo Lutz,
immerhin haben wir mit dem Hinweis "Klick mit rechter Maustaste" einen Weg, deine Bilder überhaupt anzuschauen.
Zur grundlegenderen Abhilfe zwei Vorschläge: entweder die Bilder hier im System hochladen (Link "Anhänge" am unteren Rand des Editorfensters klicken) oder prüfe bei dem Host-Server, wo deine Bilder lagern, ob verschiedene Links zum Einbinden in Foren angeboten werden; evt. klappt es mit einer anderen Linkvariante besser.
Hallo Lutz,
schön zu hören, dass deine Anlagenpläne nicht in einer Schublade versackt sind, sondern konkrete Formen annehmen!
Ich habe allerdings Probleme, mir deine Bilder groß anzusehen. Ist das nur bei mir so? ... öffnet bei dir und anderen ein Klick auf das Vorschaubild die große Bildergalerie?
Das Problem habe ich übrigens auch in dem alten Planungsthread, auf den du verlinkt hast.