Hallo Jasper,
im Moment befinden wir uns ganz offensichtlich im Gleisplanungs-Sommerloch. Umso löblicher, dass du an deiner Idee dran bleibst.
Zum Steinigen besteht kein Anlass. Dass man unter den gegebenen Umständen Kompromisse eingehen muss, versteht sich von selbst.
Wenn du aber irgendeine Chance sähest, die vier steilen Weichen im Ovalinneren zu vermieden, käme das der Optik sicher zu gute. Durch die großen Abstände zwischen den Rangiergleisen (wieso eigentlich?) wir die optische Stauchung der Anlage noch betont.
Das Kostenargument – falls solche Weichen im Bestand sind – lasse ich nicht gelten: da die Weichen sich unmittelbar vor deiner Nase befinde, könntest du auf elektrische Antriebe verzichten und die Weiche mit Stellstangen von der Frontblende her stellen (siehe Weichen mit Handantrieb).
Du schreibst: "Gedankenspiele im Kopf ..." – meine Empfehlung "Gedankenspiele auf Papier". Heißt: Gleisplan ausdrucken und mit (farbigen) Büroklammern Züge bilden und dann geht die Rangiererei los ...
Gruß --- Jürgen
Carste-N schrieb:
... Aus Gips also nur die Grundform und dann weiter mit dem Stichel
"Grundform" heißt aber doch: ein Quader, aus dem zumindest die Bögen ausgespart sind.
Und dafür wäre bereits ein Formenbau notwendig, der nicht weniger aufwendig ist als mein Verfahren. Ich habe aber gleich die glatt behauenen Formsteine der Bögen, die ich nicht mehr "frei Hand" schnitzeln muss.

Hier nun der versprochene Medingschacht. So sehe die Reste der Schachtanlage heute aus:
... und so in den frühen 60er Jahren:
Der Plan der Schachtanlage Ende der 20er Jahre, an dem ich mich beim Modell orientiere, sah so aus:
Der Bereich des Medingschachtes (rechts der Bahnstrecke) soll mitsamt Feldbahn gebaut werden, die Aufbereitung (links untrhalb der Bahn) wird nur noch auf die Hintergrundkulisse gemalt.
Durch Vor-Ort-Recherchen wurde die spärliche Fotoausbeute ergänzt. Danach wurden die Gebäudeaufrisse per Grafikprogramm gezeichnet, auf leichten Karton ausgedruckt, die Fenstergitter dito nur auf OH-Folie.
Montiert wurden diese Ausdruck über einen Gebäudekern aus 2-mm-Graupappe. Das Tonnendach des Gebäudes ist Mikrowellpappe, Verkleidung und Dach sind aus einem strukturierten 170-g-Karton (Papiermusterbücher/Druckerei); die Wölbung gegen die Materialstruktur bekomme ich durch Walken mit einem Edding auf einem Gel-Kissen.
Zunächst ging ich davon aus die Gitterelemente lasern zu lassen, aber dann hat es mich doch in den Fingern gekribbelt und ich habe mit StripStyren gebaut:
So wie im oberen Bild wären Anordnung und Abstände des Schachtgeländes ziemlich korrekt. Für mich wird allerdings die reale Fläche von ca. 130 x 100 m selbst in 1:160 (ca. 90 x 65 cm) zu groß, so dass ich etwas vereinfachen und verdichten werde ... mit dem Versuch dennoch das Charakteristische zu erhalten:
Das Magazin ist dabei entfallen, Förderschacht und -maschine rücken näher zusammen, Tischlerei und Schlosserei müssen sich ein Gebäude teilen.
So sehen die bereits vorhandenen Gebäude in größerer Darstellung zurzeit aus:

Carste-N schrieb:
... Hattest du auch überlegt, die ganze Brücke aus Gips herzustellen? Immerhin ist sie nicht so groß, dass es ein nennenswertes Gewichtsproblem geworden wäre.
Dazu hätte ich aber erst eine Negativform bauen müssen ... oder ein Positivmodell bauen, mit Silikon abformen und zwei Abgüsse machen.
Alles schien mir in der Summe umständlicher als mein Verfahren. Die gemauerten Bögen aus sauber behauenen Steinen einerseits ließen sich aus Pappe präzise abgezirkelt gut anlegen, andererseits war für die Bruchsteinoptik das Freihandritzen im rau aufgetragenen Gips die passende Technik.
Oder hast du ein Verfahren für einen Komplett-Gipsrohling in petto, auf das ich nicht gekommen bin?
Zurzeit recherchiere ich emsig vor Ort und in Dokumenten für den Bau der Innerstetalbahn im Harz (siehe Planungsthread ITB). Parallel beginnen die Bauaktivitäten nicht mit Modulkästen und Gleisbau, sondern mit diversen Details.
Hier zunächst einmal die Viadukte bei Wildemann. So sieht das Vorbild aus:
... und so die Brücke im Modell (Geländer fehlt noch, dito Behandlung mit Pulverfarbe, um den Oberflächenglanz zu brechen):
Und so sind die beiden Viadukte entstanden:
Die Kombination Pappe und Gips ist etwas heikel, weil man riskiert, dass die Feuchtigkeit beim Gipsen die Graupappe aufweicht. Deshalb habe ich die Graupappe vor dem Gipsen mit farblosem Acryllack behandelt; trotzdem ließ sich ein Eindringen von Feuchtigkeit nicht ganz verhindern. Dennoch ist das Ergebnis annehmbar geworden.
Da das Problem tendenziell bei Holz auch bestanden hätte, habe ich dem Bau mit Pappe den Vorrang gegeben, weil der Bau einfach schneller ging.
In Kürze folgt hier die Dokumentation der bereits hergestellten Gebäude vom Medingschacht.
Ja, da sind schöne Ideen bei!
Insbesondere "ALTERNATIVE 2: ADD A TEMPORARY, REMOVABLE OVAL" gefällt mir vom Konzept her gut. Eine Rangieranlage mit allen Anschlüssen und Weichen ist fest auf einem schmalen Brett montiert und wird bei Bedarf zum "Teppichbahn"-Oval ergänzt.
Da kann eigentlich keiner mehr behaupten: "hab keinen Platz für eine Anlage"!
Kleine Korrekturen am Plan: die Segmentteilung hat sich etwas geändert, damit die Weiche an der Ladestelle Schwarzewald komplett auf dem Steinbruchmodul liegt. Das Ladegleis ist geringfügig verkürzt, dafür ist die Feldbahnlinie im Steinbruch dazugekommen. Ebenso ist die Feldbahnlinie Medingschacht zur Bleihütte ergänzt. Hier habe ich vereinfachend etwas gemogelt, weil es eigentlich ein Verbindung Medingschacht > Bergwerk Wohlfahrt und eingesonderte Feldbahn Bergwerk Wohlfahrt > Bleihütte gab:

Moin Sven!
Babba schrieb:
...seit einiger Zeit nerven die Werbefenster..die sind richtig penetrant. Die gab es früher nicht.
Nichts gegen automatische Pop-Ups, die kann mein Browser sperren und tut er auch....aber bei jedem Klick auf einen Gleisplan noch nen extra Werbefenster zu kriegen nervt gewaltig und versaut einem den Spass an Besuchen hier...![]()
Kein Problem mit eingebetteten Werbebannern wie links unter dem Menü oder im Header..aber neue Fenster müssen wirklich nicht sein...
Einfache Lösung: du sponserst mir die Kosten für die Domains, fürs Hosting und für den Traffic und übernimmst den technischen Service für PHP-Programmierungen ... und ich schalte sofort sämtliche Banner und Pop-Unders ab!
Eine goldene Nase kann man sich mit Bannerschaltungen nun wirklich nicht verdienen, aber ich versuche damit die Kosten unterm Deckel zu halten.
Wie gesagt: es geht nicht um meine Arbeit, meine Recherchen, mein Engagement, sondern um Kosten. Es ist ein bisschen wie die Quadratur des Kreises: die Besucherzahlen sind inzwischen so gewachsen, dass ein sehr schneller Server notwendig ist, um für entsprechende Bandbreite zu sorgen ... und mit steigenden Besucherzahlen wird die Seite für Inserenten interessant.
Wären dir passwortgeschützte Datenbanken lieber, für die du jährlich einen Obolus von ... sagen wir 10 Euro entrichtest? ... oder ist das Wegklicken von Pop-Unders dann nicht doch die bessere Alternative?
Aber ich finde es gut, dass du das Thema ansprichst. Und mich interessiert auch, wie andere darüber denken.
Für einen Vorgeschmack darauf, um welchen Landschaftsausschnitt es bei dieser Planung geht, hier der entsprechende Ausschnitt aus der LGN-Karte von 1919:
Medingschacht taucht in dieser Karte als Begriff nicht auf, meint aber den Bereich um Bergwerk Wohlfahrt und Zechenhaus Silbernaal. Vor dort bis zur Straßenbrücke an der nördlichen Bahnhofsausfahrt Frankenscharrnhütte geht der Bereich, mit dem sich Jörn befasst.
Eintrag von Jörn (Silbergräber) aus dem Thread Innerstetalbahn durch admin verschoben:
Hallo allerseits,
Jürgen hatte mich schon angekündigt – heute ist mein erster Auftritt hier im Forum. Wenn es hier noch eine Ecke zum Vorstellen gibt, mache ich das dort gerne, leider habe ich noch nichts gleichwertiges gefunden.
Ich habe zwei große Hobbies: Eisenbahn und Bergbau. Zumindest letzteres konnte ich zu meinem Beruf machen, und wenn ich mich mit der Eisenbahn beschäftige macht das um so mehr Spaß, wenn es sich in einer Montanregion abspielt.
Meine modellbahnerische Karriere begann – nach Brio und Fallers PlayTrain – mit einer Märklin-Eisenbahn, welche auf einer abgesägten Türplatte installiert war. Märklin blieb es bis in meine späte Jungend, dann stieg ich auf N um, was aber leider nur ein Intermezzo war – ebenso wie meine Liebäugeleien mit MagicTrain, weshalb ich dann irgend wann in OOKs Harzbahn-Forum gestrandet und fürsorglich aufgenommen wurde. Da es bislang an Zeit und Platz fehlte, habe ich mich mit dem Microsoft Trainsimulator beschäftigt, war zeitweise Beta-Tester von German Railroads und habe irgend wann begonnen, die Oberharz-Bahn (Goslar-) Langelsheim – Lautenthal – Wildemann – Clausthal – Altenau für den TS nachzubauen. Daher hatte ich schon einiges an Material über die Strecke zusammengetragen, von den Klassikern wie dem Lader-Büchlein und den Heften „Wo lagen sie denn?“ bis hin zu wirklich gut fundierten Werken wie dem Heusinkveld-Buch und dem Werk von Ulrich Herz über das Bw Goslar. Irgendwann stockte der Bau im TS, und jetzt spiele ich mit dem Gedanken, zurück zu Spur N zu kommen. Wenn ich wieder einsteige, dann ist die Oberharz-Bahn (ich bleibe bei der Bezeichnung, denn die Bahn verlässt das Innerstetal kurz vor der Clausthaler Bleihütte) ein heißer Kandidat.
Zu den Rahmenbedingungen: es sollte modular aufgebaut sein, so dass man a) kein separates Zimmer mit der Modellbahn blockiert und b) man die Anlage oder einzelne Module mit zu Treffen nehmen kann.
Als nachzubauenden Abschnitt wäre für mich der Bereich zwischen Meding-Schacht und Frankenscharrnhütte interessant:
Angesiedelt in Epoche III/IV, als Einfahr-Kulisse in die Schattenbahnhöfe dienen einerseits der Meding-Schacht und andererseits der Einschnitt hinter der Brücke FSH-ClZ über die Bundesstraße und den Zellbach. Also deutlich später als jaffa baut.
Auf diesem in Natura 1,3 km langen Abschnitt überwindet die Bahn eine Höhendifferenz von 20 m. Die Steigung beträgt also 15 Promille bzw. 1:65. In wie weit sich das Umsetzen lässt muss ich erst noch prüfen.
Eine Geschichtsverfälschung ist schon vorprogrammiert, denn ich würde gerne die Feldbahn zwischen der Aufbereitung am Medingschacht und der Bleihütte darstellen. Und zwar als elektrische Tagesförderbahn, wie sie von 1900 und 1905 zwischen dem Kaiser-Wilhelm-Schacht und dem Ottiliae-Schacht in Clausthal gelaufen ist. Hammerschmid bietet für Nf einen ähnlichen wenn nicht den gleichen Loktyp an, der dort gefahren ist nebst Kipploren.
Zum Betriebskonzept:
Nahverkehrszüge werden nach Fahrplan mit Schienebus oder ETA gefahren, Schülerzüge aus 4yg-Wagen bekommen eine 212 oder eine 86 bzw. eine 93 vorgespannt. Sonderzüge können mit 50, 86, 93 und 94 fahren: der „Harzer Roller“ besteht aus 50 + 4x m, n oder yl-Wagen, Bundeswehrzüge für die Kaserne in Clausthal bestehen aus 50 + Vorkriegs-Eilzugwagen.
Früher waren im Bw Goslar auch 95er beheimatet – dieser Einsatz ist Jürgen überlassen.
Güterzüge:
Der Bf FSH besitzt das größte Verkehrsaufkommen: angeliefert werden Erzkonzentrat (O-Wagen sowie Mittenkipper von Arnold) und Koks (mir gefallen die Kokswagen der Maxhütte oder der GBAG). Hierzu muss ich mal rechnen: Glaubwürdige Zuglängen wären m.E. 8-10 Wagen, welche von den Baureihen 50 oder 94 angeliefert werden.
Es geht mir darum, zumindest beim Transport von Erzkonzentrat einen vorbildgerechten Betrieb durchzuführen (Anlieferung Vollwagen, Abholung Leerwagen). Hat jemand von Euch hiermit bereits Erfahrungen, besonders mit den Mittenkippern von Arnold, gesammelt? Beladen werden sollen sie im Schattenbahnhof „Langelsheim/Goslar“ um dann mit einer 50er oder 86er zum Bf FSH gebracht zu werden. Die Bundesbahnlok drückt die Garnitur zurück in die erste Gleisharfe, wo sie die Werklok (eine Köf von Arnold? Beim Vorbild war es eine kleine Deutz-Stangenrangierlok) aufnimmt und über den Tiefbunker fährt. Dort kann wird die Fracht dann spektakulär entladen. Beim Vorbild wurde dies durch einen Brückenkran mit Greifer gemacht, der im Modell auch dargestellt werden soll, aber ohne Funktion sein wird. Die Abholung der Leerwagen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
In meinem schematischen Gleisplan habe ich noch eine Wagendrehscheibe eingeplant, womit die Anlieferung von Stückgut simuliert und ein Lokschuppen angefahren werden kann.
Die Baureihen 50, 86, 94 und 212 wickeln auch den Ng-Verkehr ab, wobei die Züge selten mehr als 6 Wagen haben werden. Zusätzlich könnte man die Abfuhr von Stammholz auf vierachsigen Rungenwagen darstellen.
So, das war’s fürs Erste. Ich werde mich übers Wochenende mal in die Planung einlesen und freue mich auf fruchtbare Diskussionen. Wenns konkret wird, mache ich einen neuen Fred „Bleihütte in den 60ern“ auf, um Verwechslungen mit Jürgens Projekt zu vermeiden.
Glückauf
Jörn
Edit/admin: Ich habe dein Posting in einen eigenen Thread separiert, weil es hier im Wesentlichen um deine Person, dein Konzept und dein Vorhaben geht; das sollte nicht irgendwo in einem langen Thread untergehen.