kopfleiste-n_bautipps.jpg

Loks + Wagen optimieren

 

Bisher enthaltene Beiträge:

1. Lok mit Glockenankermotor ausrüsten (Spur N, Arnold V 45)
2. Verbesserte Stromaufnahme durch feste Kopplung von 2-Achsern
3. LED-Waggon-Beleuchtung mit Puffer-Kondensator


 

1. Lok mit Glockenankermotor ausrüsten (Arnold V 45)   

Die Fahreigenschaften von alten Loks mit 3-poligen Motoren sind gerade im Langsamfahrbereich nicht berauschend; wenn es -- so wie im vorliegenden Fall -- für den benötigten Loktyp keine modernere Alternative eines anderen Herstellers gibt, kann die Umrüstung mit einem Glockenankermotor plus Schwungmasse sinnvoll sein. Bei den alten Arnold-Loks kommt hinzu, dass sie in der Ausstattung mit SIMPLEX-Kupplungen für Anlagen mit Rangierbetrieb sehr wertvoll sind.
Aus diesem Grund habe ich eine Arnold V 45 und eine V 100 mit Antrieben von sb-modellbau (siehe "Wer liefert ...") umgerüstet. Während bei der V 100 Fräsarbeiten notwendig waren (siehe Umbaubericht bei 1zu160.net), muss bei der V 45 lediglich geklebt und der Motoranschluss gelötet werden:
v45_maxon.jpg
Die Einbauanleitungen von sb-modellbau sind manchmal etwas lückenhaft und spartanisch, im Falle der V 45 aber ausreichend und verständlich. Lediglich zwei kleine Ergänzungen: 1. die hinteren Zapfen der alten Motorhalterungen sind etwas kürzer gefeilt, damit die (gekürzten) Lötanschlüsse des Motors ausreichend Abstand haben; 2. an die vorderen Zapfen habe ich jeweils ein dünnes Kartonstückchen geklebt (blaue Fläche), so dass der Motor ohne seitliches Spiel zentriert sitzt und zusätzlich zur Verklebung auf der Messingplatte (links unterhalb des Motors) auch noch seitlich geklebt werden kann.

Zurück zum Seitenanfang




2. Verbesserte Stromaufnahme durch feste Kopplung von 2-Achsern 

2-achsige Triebwagen haben insbesonder in den Spuren Z und N häufig so ihre Probleme mit der sicheren Stromabnahme. Das lässt sich beheben, indem man den (fest gekoppelten) Anhänger mit zur Stromabnahme des Triebfahrzeuges heranzieht.

Diese Umbauanleitung für die feste Kopplung eines 2-achsigen Minitrix-Triebwagens VT 135 (oder für Epoche-III-Bahner: baugleich VT 75) mit dem Anhänger VB 140 ist in ähnlicher Weise auf jedes andere Triebwagengespann anderer Epochen oder Hersteller übertragbar.

Anhänger demontieren und für den Umbau vorbereiten
  • Gehäuse spreizen und abziehen
  • Verbindungsstücke hinter den Lampenfassungen herausziehen
  • Birnen entnehmen
  • Radblenden/Kupplungsträger spreizen und entfernen
  • Kunststoff-Innenteil vom Chassis abnehmen.
  • Auf dem Chassis vorne/hinten markieren (sonst gibt’s hinterher Kurzschluss): die Räder mit den Stromabnehmerschleifern müssen auf der rechten Schiene sein.
  • Auf der Unterseite des Kunststoff-Innenteils werden die beiden Dioden mitsamt Verbindungsdraht heraus geschnitten oder abgelötet. Von einer der Radblenden/Kupplungsträger wird die Kupplung mitsamt Kupplungsaufnahme abgetrennt und alle Stegreste weggeschliffen.
Dann kommt der umständlichste Teil: auf der hinteren (!) Chassisseite wird die Lampenfassung so weit zu den Seiten erweitert (Schlüsselfeilen oder Hartmetallfräser) bis sich zwei Birnchen nebeneinander von innen einschieben lassen und stramm sitzen.

vt135_1_700.jpg
Umbau des Anhängers

Auf der Unterseite des Kunststoff-Innenteils wird ein Kabel (möglichst rot) am Schleifer angelötet und in dem Schlitz, in dem vorher die Dioden saßen, nach vorne geführt (diese Lötstelle darf nach unten später keine Kontakt zum Chassis bekommen; im Zweifelsfalle mit einem Stück Tesa oder Nagellack isolieren). An den zentralen Kontakt einer roten und einer weißen Birne wird jeweils ein Kabel angelötet (weiße Birne = weißes Kabel, rote Birne = gelbes Kabel). Die Birnchen werden in die ausgefeilte Öffnung geschoben und erhalten darüber ihren Massekontakt. Vom Kunststoff-Innenteil müssen vor dem Einsetzen ggf. kleine Eckchen herausgefeilt oder geschnitten werden, damit Platz für beide Birnchen ist.

Auf der Vorderseite des Chassis werden zwei kleine Kerben eingeschliffen, damit die herausgeführten Kabel durch das aufgesetzte Gehäuse später nicht gequetscht werden. Dann kann der Zusammenbau erfolgen. Bevor die Kabel durch die vordere Lampenfassung nach vorne geführt werden, muss von unten in der Mitte der früheren Kupplungsaufnahme eine 1,5 mm großes Loch durch Kunststoff und Metallchassis gebohrt werden und dann eine 2 mm Gewinde geschnitten werden.

Vorbereitung des Zugfahrzeugs
  • Gehäuse abnehmen
  • auf Chassis vorne und hinten markieren (siehe oben: wie beim Anhänger)
  • hinteren (!) Lampenhalter abziehen
  • Birnchen entnehmen (weiße Lampe wird für Anhänger benötigt)
  • Kabel von hinteren Lampenhalter ablöten
  • Hintere Radblenden/Kupplungsträger abnehmen und – wie beim Anhänger – Kupplung mitsamt Kupplungsaufnahme entfernen, dann glatt schleifen.
  • Kerben ins Chassis schliefen, Loch bohren, Gewinde schneiden (wie Anhänger).

vt135_2_700.jpg
Endmontage: elektrische und mechanische Verbindung
Die Kupplungsstange ist bereits präpariert: ich habe sie aus Kupferdraht gebogen, plan geklopft, die Ösen gelötet und anschließend mit 400er Schleifpapier plan geschliffen; die Länge von 23 mm von Ösenzentrum zu Ösenzentrum entspricht dem Abstand der normalen Kupplungen vom Ende des Kupplungszapfens aus gemessen; dort wird auch die Bohrung angesetzt. Die vorbereitete Kupplungsstange wird mit beiden Wagen verschraubt; nur so fest anziehen, dass sich beide Gelenke ohne Widerstand leicht bewegen lassen und auch noch etwas Spiel nach unten und oben haben. Damit sich die Schrauben nicht lockern, die Position von innen mit einem Tropfen Klebstoff fixieren.

Dann die Kabel durch die ehemaligen Lampenfassungen vom Anhänger zum Triebfahrzeug einfädeln. Die Kabel müssen locker zwischen den Fahrzeugen hängen, damit sie die Beweglichkeit bei Kurvenfahrten nicht einschränken. Auf die Kabelenden der Lampenanschlüsse ein Stückchen Schrumpfschlauch für die spätere Isolierung der Verbindung ziehen, dann Anhänger-weiß mit Treibfahrzeug weiß und Anhänger-gelb mit Triebfahrzeug-rot verlöten. Das rote Kabel vom Radschleifer rechts wird auf der Oberseite des Chassis, rechts am Motor vorbei bis zur vorderen rechten Ecke der Platine verlegt und dort mit dem Kontakt des rechten Radschleifers verlötet. Die sichtbaren Teile (Kupplungsstange und Kabel) zwischen den beiden Fahrzeugen habe ich mit einem Edding schwarz gemalt.

Letzte Schritte
Gehäuse aufsetzen und nie mehr über schlechte Stromaufnahme und Stehenbleiben auf Weichen ärgern!
Ich habe für das Gespann auf meiner Anlage statt des Anhängergehäuses ein zweites Triebfahrzeuggehäuse besorgt und auf dem Anhänger montiert (die Gehäuse sind in den Abmessungen und den Halteklauen identisch), so dass mein Gespann auf der Anhängerseite nicht „einäugig“ ist, sondern schön aus zwei Lampen strahlt.
Eventuell lässt sich die Kontaktsicherheit des Massekontaktes weiter verbessern, wenn eine federnde Unterlegscheibe zwischen Deichsel und Schraube gelegt wird – das wäre ein Abwägen zwischen Beweglichkeit und Kontaktsicherheit; zusätzlich zur Deichsel einen vierten Draht für die Masse zu legen, halte ich für übertrieben.

 

Und auch im folgenden geht es um die verbesserte Stromabnahme eines 2-achsigen Triebfahrzeuges - und zwar vom Arnold Dampftriebwagen (Dw8, Bauart Kittel)

Ähnlich wie die feste Kopplung eines Triebwagengespannes lässt sich so eine Kopplung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger natürlich auch mit lösbaren Steckverbindungen machen.

kittel1-5_700.jpg

kittel6-8_700.jpg
Inzwischen bin ich allerdings ein bisschen schlauer: die Stecker, die ich dort verwendet habe, waren im Rastermaß 2,54 mm; es geht noch eine Nummer kleiner: bei elektro-Conrad gibt es Steckerleisten im Rastermaß 1,27 mm. Beim nächsten Umbau werde ich natürlich die verwenden, dann wird die Steckverbindung noch etwas zierlicher und unauffälliger.

Eine weitere Idee für lösbare, stromführende Waggonverbindungen schmort noch in der Schublade: winzige Stückchen von Neodym-Magneten mit angelöteten Kabeln stellen ein „selbsthaftende“ Verbindung her. Wenn man die Magneten nicht ganz so winzig macht, ist die Verbidnung möglicherweise sogar stark genug, um auf die normale Kupplung ganz zu verzichten. Das ist ein weiteres Bastelprojekt, wenn ansonsten mal wenig zu tun ist.

Zurück zum Seitenanfang



3. LED-Waggonbeleuchtung mit Puffer-Kondensator

LED-Leisten als Beleuchtung in Waggons haben natürlich einen großen Vorteil: das Licht kommt  – wie es sich gehört – von oben von der Waggondecke und durch die Verteilung auf mehrere kleine Lichtquellen hat man auch eine recht gleichmäßige Lichtverteilung. Die Leistungsaufnahme ist gegenüber Glühlampen auch recht bescheiden, so dass sich die Pufferung durch Goldcap-Kondensatoren natürlich noch ganz besonders effektiv auswirkt: Flackern bei kritischen Weichenstrecken gibt es quasi nicht mehr. Das Einbau-Beispiel zeigt ein Fleischmann-Donnerbüchse:

led-beleuchtung.jpg


Im Foto sind die Kabel für den Kondensator schon auf die richtige Länge gekürzt und verzinnt; die Kabel für die Stromabnahme werden beim Montieren des Fenstereinsatzes neben dem Kondensator durch die Öffnung im Boden gefädelt und erst dann gekürzt und mit den Stromabnehmern verlötet. Geht alles etwas eng zu beim Löten, aber mit ruhiger Hand und etwas Geduld geht es. 
Ich habe die LED-Leisten und die Kondensatoren über eBay bei einem Anbieter namens future-light erstanden (der aber auch einen permanenten Webshop unter dem Namen Indutrievertretung Schubert betreibt). 
Die LED-Sets werden mit einer ordentlichen Beschreibung geliefert. Beim Anschluss des Kondensators ist die richtige Polung wichtig. Wenn man kurze Waggons bestückt, ist es wichtig, dass man LED-Sets wählt, bei denen nach Einkürzen noch die Anschluss-Kontakte für Stromabnehmer und Kondensator auf einem Platinenstück liegen. Im gezeigten Beispiel habe ich die Waggon-Beleuchtung für Spur Z gewählt.

Keine Sorge, dass bei den Goldcap-Kondensatoren 5,5 Volt als Spannung angegeben ist; das ist okay und funktioniert problemlos mit den dafür ausgelegten Anschlüssen der LED-Leisten. Andere Kondensatoren -- auch wenn sie in der angegebenen Spannungshöhe geeigneter scheinen, haben bei weitem nicht die Speicherleistung (0,22 F !) wie die Goldcap-Kondensatoren. Wichtig ist bei den Goldcaps nur, dass die Polung nicht vertauscht wird!

Zurück zum Seitenanfang
Tipps, Tricks und Informationen für anspruchsvolle Modellbahner