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Diorama Bau

 

 

Bisher enthaltene Dioramen und Detailszenen (1:160):

1. Diorama: Schacht Itzenplitz
2. Diorama: Das langsame Sterben des Pwg 14
3. Diorama: Familie Müller macht Camping
4. Detailszene: Hella's Imbiss
5. Detailszene: Pflasterstraße mit Unfall
6. Detailszene: Pferdekoppel
7. Diorama 20x20 cm: Spaßbahner-Wettbewerb

Diorama-Bau kann man als "Fingerübung" bauen, um neue Basteltechniken auszuprobieren ... und man kann natürlich die Detailszenen -- bequem und ohne Verrenkungen am Schreibtisch sitzend gebaut -- später in die große Anlage einbinden.


Diese Beiträge sollen Lust auf den Bau solch detailierter Miniszenen machen, durch die Modellbahnanlagen mit Leben erfüllt werden. Sich dazu Geschichten auszudenken -- vor, während und nach den Basteleien -- macht den Bastlern genauso viel Spaß wie den Betrachtern, die durch solche Szenarien in die Anlage hingezogen werden.

 

 


1. Schacht Itzenplitz, Kohlegrube nach realem Vorbild


Die Vorbildsituation -- Schacht Itzenplitz im saarländischen Schiffweiler:

Itzenplitz - das Vorbild


Auslöser für den Bau des Förderturms war ein "Bierdeckel-Diorama-Wettbewerb" -- und als Erstes war der Bierdeckel da: der Bierdeckel einer saarländischen Brauerei in den Umrissen des Saarlandes. Und da musste natürlich ein Saarland-Motiv drauf.

Zunächst habe ich im Internet Bilder gesammelt und aus den verschiedenen Ansicht die ungefähren Maße abgenommen: Grundfläche des (Haupt-)Gebäudes ca. 60 x 52 mm, Höhe des Förderturms bis Achse des Förderrades ca. 110 mm. Konstruktion des Gebäudeaufrisses erfolgte am PC, Papierausdruck geschnitten, gefaltet, geklebt und von innen mit Karton verstärkt. Dach mit quadratischem Stutzen aus EVERGREEN-Profilplatten konstruiert, ebenso Dach für Eingangsvorbau. Grundkonstruktion von Fördergerüst aus Polystyrolplatten bzw. EVERGREEN-StripStyrene gebaut.
Rohbau vom Gebäude, Rohbau vom Förderturm -- noch ohne Details und Feinarbeiten, noch nicht geklebt, sondern nur für eine erste Stellprobe aufeinander gesetzt:

Förderturm: erste Stellprobe des Gerüsts
Die beiden parallelen Gleise für die Grubenbahn sind aus dem Gebäude nach draußen verlegt und eingeschottert. "Gleise" für die Bahn mit 660 mm Spurweite (= ca. 4 mm) aus 0,5 x 1,0 mm StripStyrene-Streifen, für die Schwellen 0,5 x 0,5 mm Streifen auf 4 mm Länge geschnitten, alles mit Sekundenkleber befestigt, dann Gleise mit Rostfarbe gestrichen und eingeschottert:

Feldbahngleise und Loren

Außerdem habe ich zwei Loren gebastelt: Fundament aus 1,5 mm Styren (oder Polystyrol), Stirnplatten aus 0,25 mm; für die Räder mit Lochzange 2,5 mm Kreise aus 0,5 mm Styren gestanzt und Kreise 3 mm aus 0,25 mm Material, möglichst zentrisch übereinandergeklebt ergeben sich kleine Räder mit Spurkränzen. Die Behälter sind aus den Innenverpackungen von einem Preiser-Figurenset (siehe auch Basteltipps-Datenbank).

 

Nächste Stellprobe mit dem weiterbearbeiteten Förderturmgerüst: die Verstärkungsprofile sind montiert, ebenso die Umlenkräder im Förderturm. Die hatten mir zunächst Sorgen bereitet, ließen sich dann aber doch recht mühelos bauen: mit einem Kreisschneider Ringe aus 0,25-mm-Styren geschnitten, mit der Lochzange dto. einen kleinen Kreis fürs Zentrum; dann die Speichen aus 0,5 x 0,5 mm StripStyren aufgeklebt (siehe Foto links). Nachdem alle Speichen geklebt waren, einen zweiten Ring und eine zweite Nabenscheibe aufgeklebt, dann mit einem 0,8-mm-Handbohrer die Bohrung für die Achse gebohrt.
Der Turmaufsatz steht noch ein wenig schief, weil die Lagerböcke unten am Boden noch fehlen.

Die beiden Loren sind farblich behandelt und festgeklebt, das Gebäude hat die seitlichen Eingänge erhalten, auf die Fensterflächen ist eine glänzende Selbstklebefolie aufgebracht und die bis gestern gebauten Gerüstteile sind schon einmal grau gespritzt. Dadurch springen natürlich die neu montierten Geländer- und Treppenelemente sehr ins Auge; hier wären natürlich Ätzteile erste Wahl, die jetzt benutzten Kunststoffteile sind schon etwas derb:
Förderturm Itzenplitz Probeaufbau

Es sind noch nicht alle Geländer und Treppen komplett und der Turmaufsatz ist noch nicht verklebt, aber es geht vorwärts ...

Und hier der fertige Schacht Itzenplitz:
Der fertige Förderturm Itzenplitz

 

Der fertige Förderturm Itzenplitz

 

Detail: Loren an der Einfahrt

 

Details am Förderturm

 

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2. Das langsame Sterben des Pwg 14


Die komplette Szene auf 9 x 9 cm im Überblick:

Pwg-Diorama im Überblick

 

Die Geschichte zum Diorama: der Leidensweg des Pwg 14
Als vor vielen vielen Jahren die Maschinenfabrik Krause in Konkurs ging, hat man den Güterzug-Begleitwagen Pwg 14 auf dem Abstellgleis der Firma irgendwie vergessen. Lange Zeit später hat ihn zufällig der Obdachlose Lothar S. entdeckt und zu seinem Heim gemacht ... hat einen Bollerofen eingebaut und vom Sperrmüll ein paar Möbel herangeschafft. Irgendwann verschwand Lothar S. spurlos -- einige behaupten, er sei nach Panama ausgewandert, andere sagen, eine Lungenentzündung habe ihn dahingerafft.
Wieder viele Jahre später haben ein paar kleine Gauner diesen abgelegenen Platz genutzt, um geklaute Fahrzeuge "zwischenzulagern"; als sie dann aufflogen und Hals über Kopf abhauen mussten, ließen sie den fast nagelneuen VW-Käfer zurück.
Wieder viele Jahre später stießen Halbwüchsige auf den Waggon und trafen sich, um heimlich zu rauchen ... bis sie beim Heizen mit dem Bollerofen den Wagen in Brand steckten. Der einsetzende Regenschauer verhinderte, dass der Pwg 14 komplett abbrannte, aber die Jungen hatten von diesem Platz die Nase voll.

Und heute: ein paar herrenlose Katzen fühlen sich inzwischen als Besitzer des Wagens ... Mutter Lahmann, die ihre Laube ganz in der Nähe hat, kommt einmal am Tag mit einem Schälchen Futter vorbei. Kater Felix, der Herr im Haus, hält vom Dach des Waggons Ausschau, damit er ja nicht die Ankunft von Mutter Lahmann verpasst.

 

Katzenfamilie am Packwagen

 

Mutter Lahmann kommt zum Füttern

Und auch die nächste Generation der Halbwüchsigen stößt bei ihren Streifzügen früher oder später auf diesen Platz: Timo, der kleine Draufgänger, untersucht erstmal das Autowrack, während Tommi, lieber abhauen und Fußball spielen möchte; dem Bernhardiner Benno ist das eigentlich egal, die Hauptsache er kann dabei sein -- Gottseidank hat er die Katzen noch nicht entdeckt.

Details der Szene

Details der Szene

 

Zur Technik:
Ein Bierdeckel (Radeberger Pilsner) als Unterlage, ein Stück Gleis draufgeklebt; Prellbock aus Bahnschwellen (= Balsaholzstreifen) und der Pufferbohle eines Waggons. Ein alter Arnold Pwg, Schiebetür mit dem Skalpell herausgeschnitten und aufgeklebt, Klapptür mit Skalpell aufgeschnitten, aufgeklappt und mit Sekundenkleber fixiert; auf den Boden des Pwg einen Bretterboden aus Balasaholzstreiden aufgeklebt, Bollerofen aus 2-mm-Messingrohr mit Kamin aus 1-mm-Messingrohr eingebaut. Waggon gealtert, vor allem mit Rostfarbe kräftig bearbeitet; dito: Gleis gerostet, eingeschottert, Szene insgesamt begrast. VW-Käfer: Tür aufgeschnitten, mit Rostfarbe behandelt, Fenstereinsatz entfernt, Büsche gepflanzt und Baum gebastelt und gepflanzt. Sofa und Sessel aus 1-mm-Balsaholz geschnitten, geleimt, braun gestrichen. Figuren aufgeklebt: Katzen aus dem NOCH-Set "Hunde und Katzen", spielende Kinder aus dem NOCH-Set "Kinder"


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3. Familie Müller macht Camping

 

Die fertige Szene auf 9 x 9 cm im Überblick: ein Bachlauf, eine Brücke, ein Zelt im Aufbau, der Grill bereits angeheizt, Kartoffelsalat und Bier stehen schon auf dem Tisch ...


Camping-Szene im Überblick
Das Bachbett wurde mit feinem Sand und Leim vorbereitet, dann mit Uhu-Alleskleber der Bachlauf mit "Wasser" aufgefüllt.

Große Überblickfotos: Bild 1 , Bild 2

 

Weitere Fotos:

Der Grill ist angeheizt

 

Zur Bauweise von Tisch und Stühlen: siehe Tricks- und Tipps-Datenbank. Die Liegestühle und die sitzenden Figuren sind aus dem NOCH-Set "Familienausflug".
Geschirr und Bierflaschen sind aus winzigen Beschlagteilen aus dem Modellschiffbau improvisiert (Restetütchen mit ungeordneten Teilen für 3 Euro). Der Grill ist eine Eigenkonstruktion: Ring aus eine Streifen 0,2-mm-Neusilberblech gebogen, Dreibein mit Sekundenkleber befestigt, Grill schwarz gestrichen; aus Metallmaschengewebe den Grillrost kreisförmig geschnitten, für die Bratwürste 0,3-mm-Kupferdraht in kleine, knapp 2-mm-lange Abschnitten zerteilt, leicht gebogen, braun gestrichen und mit Sekundenkleber aneinander geklebt, dann auf dem Grillrost festgeklebt.


Das Zelt wird aufgebaut

 

Zur Bauweise des Zeltes: siehe Tricks- und Tipps-Datenbank. Für den Baum wurde ein Stück Kupferlitze auf ca. 15 mm Länge verzwirbelt und in diesem Bereich gelötet. Einzellitze nach oben (Äste) und unten (Wurzeln) aufgefächert. Mit brauner Farbe gestrichen, dann Astbereich in Leim getaucht und mit Beflockungmaterial bestreut; später an einigen Stellen einzelne Flocken ergänzt.

Das Zelt wird aufgebaut


Der Citroen HY hat inzwischen noch zwei Rückspiegel bekommen (0,4-mm-Messingdraht + ein Plättchen aus Neusilber ca. 1 x 2 mm winklig aneinander gelötet; in das Fahrzeug ein Loch 0,4 mm gebohrt; Spiegel schwarz lackiert, auf der Spiegelseite silbern und mit einem Tropfen Sekundenkleber in das Bohrloch gesteckt):


Der Citroen HY hat Außenspiegel bekommen


Und ein Fahrrad wollten die Müllers ja auch mitnehmen ... da lehnt es am Wagen (Fahrrad von Ndetail):


... und das Fahrrad ist auch dabei


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4. Hella's Imbiss


Ja, Preisers Hella weiß, dass beim Genetiv-S kein Apostroff kommt; aber sie hat es trotzdem gemacht, weil sie nicht will, dass mit "Hellas Imbiss" sich nur das griechische Publikum angersprochen fühlt.

Zunächst der Rohbau aus StripStyren von EVERGREEN (0,5 x 0,5 mm) und Polystyrolplatten unterschiedlicher Stärken von 0,25 bis 1,0 mm:


Imbiss im Rohbau

 

Das Dach ist mit "Wellblech" aus Computer-Flachkabel gedeckt, Bilder für Beschriftung aus dem Web gefischt und ausgedruckt; dto. Bilder vom Inhalt der Getränkekühlschränke hinter Folie geklebt und in die Kühlschrankrahmen aus Polystyrol eingesetzt:


Der fertige Imbissstand

 

Die Szene wurde dann durch Figuren und Autos angereichert. Die Sonnenschirme mit Stehtischen sind am PC konstruiert; die auf die Haltestange aufgeschobenen und geklebten Stehtische sind aus PVC-Folie mit einem Locher gestanzt und mit einem Handbohrer 0,7 mm in Stärke der Stangen (Blumendraht) mittig durchbohrt. Die Bistrotische und-Stühle stammen von Ndetail


Der Imbiss ist eröffnet

Auf dem Tisch: Currywurst und Radeberger

 

Auf dem Tisch sind Currywurst, Bierflaschen, Kaffeetasse und eine Schüssel drapiert. Das geht auch in 1:160! Rohmaterial waren teilweise Kleinteile aus dem Schiffsmodellbau; die Currywurst auf ihrer "Papp-Unterlage" ist ein Stückchen gebogener 0,3-mm-Messingdraht mit roter Acrylfarbe "bekleckert" und auf einen schmalen Papierstreifen geklebt:


Know-how: Currywurst 1:160 zubereiten

 

Die fertige Szene ist inzwischen in ein Modul integriert.


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5. Pflasterstraße mit Unfall


Die Story ... damit die nostalgische Szene auch auf eine aktuelle Modulkonfiguration passen kann:

"Bauer Hinrichsen hat aus lauter Übermut seine beiden Gäule vor den Plattenwagen gespannt und wollte mal wieder zusammen mit seinem Landarbeiter "wie in alten Zeiten" übers Land fahren ... und bei dieser Gelegenheit frisches Stroh zur Pferdekoppel bringen. Kaum bog er auf die alte Kopfsteinpflasterstraße ein, da passierte das Maleur: Achsenbruch! ... und ausgerechnet da kommt ihm Bauer Krüger mit seinem Trecker entgegen, muss notgedrungen anhalten und stellt sich klugscheißernd dazu (Der muss gerade lästern mit seinem betagten Hanomag-Trecker, der machts doch auch nicht mehr lang!). Nicht genug damit: von der anderen Seite will nun ein alter Käfer, wohl ebenfalls auf Nostalgietour, die Stelle passieren ..."


Unfallszene auf der Pflasterstraße

Das Straßenpflaster ist nach der Methode "Alfred Bernschneider" entstanden: mit einem selbstgebauten Stempelwerkzeug in eine 2-mm-Schicht Molto-Spachtelmasse "gestempelt" (siehe auch: Mini-Basteleien). Einzelne Grasbüschel wurde in das Pflaster gesetzt (siehe Tipps- und Tricks-Datenbank: Herstellung von Grasbüscheln)

Die Strohballen bestehen aus Balsaholzklötzchen, die erst in gelber Dispersionsfarbe und dann in gelben Grasfasern gewälzt wurden.

Die Käfertüren wurden mit dem Skalpell "geöffnet". Zuvor wurde allerding die Materialstärke im Türbereich mit einem langsam laufenden Diamantfräser auf der Innenseite "weggedremelt". So musste man sich mit dem Skalpell Schnitt um Schnitt nur noch durch eine reduzierte Materialstärke arbeiten. Auch im Scharnierbereich wurde die Tür eingeritzt, dann aufgebogen und in offener Stellung mit Kunststoffkleber fixiert.

Dir Nummernschilder (beim Käfer ein Saison-Kennzeichen ;-) wurden mit einem Farblaserdrucker auf 100g-Papier gedruckt, Felgen, Scheinwerfer und Rücklichter farbig abgesetzt (siehe auch Tipps- und Tricks: "Autos supern").

Trecker und Anhänger wurden mit Pulverfarbe gealtert.

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6. Pferdekoppel


Vorab ein Foto von der gesamten Szene (Klick aufs Bild für größere Darstellung):


Szene auf der Pferdekoppel

schuppen-komplett.jpgschuppen-rohbau.jpgSchuppen: Gestell aus aus 1x1-mm-Holzleisten, beplankt mit Balsaholzstreifchen ca. 1,5 mm breit und 0,3 mm stark (mit dem Skalpell am Stahllineal von einem 1,5 mm starken Brettchen geschält). "Dachpappe" aus (benutztem!) 400er Nassschleifpapier. Beim ersten Dachdecken aus einem Stück, bei der Überarbeitung dann aber aus einzelnen Streifen geschnitten. Fenstereinsätze des Schuppens aus der Restekiste, die Tür wurde wiederum aus Balsaholz gebastelt.

Der Zaun wurde aus 0,7-mm-Draht (Pfähle) und 0,15-mm-Kupferlackdraht (Draht) gebastelt; siehe auch Tipps- und Tricks "Weidezaun". Der Wasserwagen besteht aus dem Stück eines 6-mm-Dübels, einere LKW-Achse und diversen Kleinteilen Plastik, Draht usw.

Das Tor zur Koppel ist aus StripStyren 0,5x0,5 mm sowie 0,5x0,25 mm geklebt. Der Baum ist zunächst aus Kupferlitze gedrillt und geformt, anschließend verzinnt un belaubt.



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7. Diorama 20x20 cm; Wettbewerbsbeitrag beim Spaßbahner-Contest

 

 

Die Aufgabenstellung: auf 20x20 cm sollte eine Szene dargestellt werden, bei der mindestens 10 "Spaßbahner" in gemütlicher Runde und angemessener Umgebung beisammen sitzen sollte. Veranstaltet wurde der Wettbewerb 2008 von dem Spur-N-Forum www.spassbahner.com.

 

Baufotos + Baubericht:

0_styrodur.jpg 1_rohbau1.jpg 1_rohbau2.jpg 1_rohbau3.jpg 1_rohbau4.jpg
Ausgangsmaterial: Block
aus Styrodur 20x20x4
Taleinschnitt/Höhle
mit Cutter + Säge
Berg aufgesetzt,
Brückenköpfe eingepasst
Brückenkonstruktion und
Treppenaufgang
Beginn der Detailarbeiten
und Landschaftsgestaltung

 


1. Styrodurplatte 20 x 20 x 4 cm geschnitzelt:
Schlucht herausgearbeitet, Höhle eingeschnitzelt ... und zwar so, dass sich die Höhle nach unten und zu einer Außenseite hin öffnet. Kleines Styrodurstück für Kapellenberg aufgesetzt.
Oberflächen mit Cutter und Säge malträtiert, mit Farbe und Streumaterial bearbeitet.
2. Ausstattungsdetails: Brückenköpfe aus Mauerplatten (ich glaub es war Vollmer) angefertigt und gealtert, Eisenbahnbrücke aus Polystyrol und StripStyren geschnitten, geklebt, grau grundiert und mit Rostfarbe gealtert; Kapelle: Eigenkonstruktion aus Polystyrol, Pappe und ge-kit-bashten Fenstern; Treppe aus Balsaholzstückchen geklebt. Höhlentür aus Polystyrol gebastelt; kleinen Bach mit Fenstermalfarbe Kristallklar gefüllt. Fertigbäume gepflanzt
3. Höhle: Höhlenwände grau gestrichen. Höhlenboden aus einer Bodenplatte 20 x 20 cm aus 4-mm-Pappelsperrholz herausgeschnitten; schräge Seitenschnitte, so dass sich die gesamte Höhleneinrichtung wie ein Schlitten seitlich aus dem Diorama herausziehen und gesondert bearbeiten lässt. Für ordentliches Licht in der Höhle habe ich zwei SMD-LEDs in eine Vertiefung der Höhlendecke geklebt und das Kabel seitlich aus dem Styrodurblock herausgeführt.
4. Höhleneinrichtung: Bahnhofsbänke aus der Restekiste wurden zur U-förmigen Bank verarbeitet, Tisch aus Polystyrol, Klappstühle (sowie der Grill vor dem Höhleneingang) von Ndetail, Bierflaschen auf dem Tisch aus kleinen Messing-Drehteilen gebastelt. Modulanlage: Füße aus 0,4-mm-Messingdraht gebogen und in Bohrungen im Boden geklebt, Module am PC bearbeitet, farbig ausgedruckt und auf 1-mm-Polystyrol aufgeklebt; mit dickflüssiger Acrylfarbe einige erhabene Teile gestaltet: Bergzüge, Bäume, Häuser ...; Zipferkühlschrank aus Polystyrolstücken geklebt und mit einem Abziehbild (PC, Farblaserdruck auf Decal-Folie) versehen.
5. Epoche-2-Zug: Glaskasten von Minitrix und Fakultativwagen von Fleischmann ohne Veränderung; Bierwagen von Arnold: altes Logo entfernt ... aber nur Logo, sonstige Beschriftung erhalten ... sonstige Beschriftung abgeklebt, Waggon im Logo-Bereich weiß lackiert; neues Zipfer-Logo (PC, Farblaserdruck auf Decal-Folie) aufgebracht.


Die fertige Szene:

2_gleisseite_kl.jpg 3_stromseite_kl.jpg 4_hoehleneingang_kl.jpg 5_hoehlenseite_kl.jpg 5_hoehle_detail.jpg 6_inner-circle24.jpg
Fertiges Diorama
- Gleisseite
... und von der
Gegenseite
Blick auf den
Höhleneingang
Ansicht von der
Höhlenseite
Detail: Blick in die
beleuchtete Höhle
Herausnehmbarer
Höhleneinschub

 

Die Szene musste natürlich in einen glaubwürdigen Zusammenhang gestellt werden. Deshalb gab es eine Geschichte zu dem Diorama:

Wir schreiben das Jahr 2013 und wagen einen Blick zurück: Fast 5 Jahre ist es inzwischen her, dass in Darmstadt das erste Spaßbahnertreffen mit Modulen stattfand. Kuschelig und gemütlich war es damals in Darmstadt! Ein attraktives Ambiente, die ersten fertigen Spaßbahner-Module zu einer kleinen Arrangement zusammengestellt - ein Eisenbahnwaggon reichte aus, um die Anlage aufzunehmen. Viel Fahrspaß, interessante Gespräche - ein voller Erfolg.

Beim nächsten Fahrtreffen musste schon ein Turnhalle her, um die stetig wachsende Zahl der Spaßbahnermodule aufnehmen zu können, alles entwickelte sich prächtig!
Ein Jahr später zeichnete sich bei den Planungen ab, dass die vorgesehene Turnhalle bei weitem nicht ausreichen würde. Kurzfristig konnte die Brauerei Zipfer als Sponsor geworben werden und man errichtete neben der Turnhalle noch ein großes Festzelt, um die Anlage komplett aufbauen zu können.
In jenem Jahr erfolgte auch der erste Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde für die längste Modellbahn-Modulanlage; darüber war man bei Zipfer zunächst etwas verschnupft und wollte ein weiteres Sponsering überdenken. Davon war nach ein paar Monaten aber nicht mehr die Rede, als man sah wie sich die Spaßbahnerbewegung entwickelte.

Noch ein Jahr später wurde das Kongresszentrum Fulda angemietet - die 2500 qm große Esperantohalle wurde zwar noch nicht ganz von der Modulanlage ausgefüllt, aber da die angrenzenden Hallen für die Stände der Kleinserienhersteller und sonstigen Anbieter nicht ausreichten, konnten einige Stände noch in dieser Halle untergebracht werden.

Ab 2011 war dann klar: ausreichend Platz für die Spaßbahnertreffen, die sich inzwischen zu einer veritablen Messe gemausert hatte, konnte nur ein Messegelände bieten. Das zähe Ringen zwischen der Frankfurter Messe und der Messe München konnte schließlich München für sich entscheiden. Man munkelt, dass da wieder etliche Hektoliter Zipfer im Spiel waren.
In der Zentrale der Holzhammer Holding in Liechtenstein wurden die Spaßbahner-Messen 2011 und 2012 geplant. Zur Holzhammer Holding gehörten inzwischen neben der Holzhammer AG, die ihre patentierten Module nach Spaßbahnernorm inzwischen in 73 Länder exportierte, auch die vom in Konkurs geratenen Märklinkonzern übernommene Firma Minitrix.

 

Eigentlich könnte man stolz und glücklich sein über den riesigen Erfolg der Spaßbahnerbewegung. Das Wort „Spassbahner" war auch im englischen Sprachraum inzwischen ein gängiger Begriff wie „Kindergarten", neben der deutschsprachigen Spaßbahner-Sektion gab es inzwischen auch eine englisch-sprachige mit Sitz in Vancouver, die vom dorthin ausgewanderten Paul alias Jack geleitet wurde und neben der Spaßbahner-Messe in Deutschland wurde 2012 auch erstmalig in Singapur die Spaßbahner-Messe Asien-Ozeanien von Eberhard, Steve und Claus organisiert.

Wie gesagt: eigentlich könnte man ja stolz und glücklich sein! Aber irgendwie sehnten sich die Gründungsmitglieder der Spaßbahnerbewegung nach „der guten alten Zeit" zurück.
Die Bewegung war zwar nicht mehr zu stoppen, aber vielleicht könnte man ja im vertrauten Kreise ...
Gesagt, getan: jaffa (zwar kein Gründungsmitglied, aber hin und wieder durch brauchbare Ideen auffällig geworden) wurde als Location-Scout beauftragt, nach einem geeigneten Ort für ein Spaßbahner-Geheimtreffen zu suchen ...

Und jaffa machte sich auf die Suche! Gar nicht so einfach: Abgelegen und versteckt sollte der Ort sein, nur schwer mit normalen Verkehrsmitteln erreichbar, auch aus der Luft nicht einzusehen. Man erinnere sich nur an das Vorjahr, als der „harte Kern" der Spaßbahner am Rande der Münchener Messe auch mal ein paar Stunden unter sich sein wollte: man hatte ein nettes kleines Lokal am Tegernsee dafür ausgesucht und das ging gründlich daneben: sei es, dass jemand vom Personal geschwatzt hat oder ob es der von besonders aufdringlichen Fans gecharterte Hubschrauber war - jedenfalls hatte man gerade die erste Runde Zipfer bestellt, als bereits Horden von Spaßbahner-Fans das Lokal stürmten, um auch mal den Geländegestaltungs-Guru Paul anzufassen oder ein Autogramm von Elektronik-Genie Bernd zu ergattern ...

Der Zufall kam jaffa zur Hilfe: schon fast verzweifelt saß er bei einem Zipfer in einer Jausenstation im deutsch-österreichischen Grenzgebiet, wollte seinen Frust mit einem 4-stöckigen Obstler ertränken, als er mit einem steinalten Herrn am Nebentisch ins Gespräch geriet. Der rüstige Rentner stellte sich dann als ehemaliger Braumeister der Zipfer-Brauerei heraus und nach einigen weiteren Zipfern, die natürlich auf jaffas Rechnung gingen, kam der entscheidende Hinweis:

Da gäbe es doch im Grenzgebiet einen inzwischen nicht mehr genutzten Lagerkeller der Zipfer-Brauerei (ihr versteht sicher, wenn die genaue Lage und Ortsbezeichnung hier nicht preisgegeben wird). An der inzwischen aufgelassenen Bahn-Nebenstrecke nach XXX gelegen, und auch nur über diese zu erreichen, seit nach der letzten Schneeschmelze Teile des Weges in der Schlucht des Zipfelgrunds weggespült wurden.
Bei der Ortsbesichtigung am nächsten Tag in leicht verkatertem Zustand war sofort klar: das ist es!

Die Zipferbrauerei unterstützte nach Kräften das Vorhaben, reaktivierte die Stromversorgung in dem Lagerkeller, installierte einen großen Zipfer-Kühlschrank samt Inhalt und sorgte für eine einfache, aber dennoch gemütliche Möblierung. Und das alles unter größter Geheimhaltung.

 

Am Tag X - die diesjährige große Spaßbahnermesse in München neigte sich bereits dem Ende entgegen - verließ der „harte Kern" der Spaßbahner frühmorgens durch den Hinterausgang das Hotel Bayerischer Hof, in dem man sich traditionsgemäß eingemietet hatte, bestieg drei Stretchlimousinen mit abgedunkelten Scheiben und raste zum Holzkirchner Bahnhof, während die Groupies und Spaßbahner-Fans am Haupteingang des Hotels vergebens warteten.
Am Bahnhof stand schon ein historischer „Spaßbahnerzug", Epoche 2, bereit: ausgeliehen vom Günztal-Museumsbahn-Verein e.V. Ottobeuren: gezogen von einem „Glaskasten" folgt anschließend ein Fakultativwagen, in dem man -- wie der Name schon sagt -- alles Mögliche machen kann: eine kleine Modulanlage aufbauen, in gemütlicher Runde beisammen sitzen ... und den Abschluss des kleinen Gespanns bildet ein Zipfer-Bierwagen, den die Brauerei eigens zu diesem Anlass stilgerecht im Epoche-2-Design renoviert hatte. So rollte das Gespann auf einigen Umwegen und Nebenstrecken dahin, bis es nach mehreren Stunden das Ziel erreichte. Sascha und Georg, die heute den Glaskasten fuhren, hätten beinahe den Haltepunkt verpasst - dabei war die Kapelle auf dem Felsen neben der Bahnlinie doch kaum zu übersehen! ... erst auf der Brücke bekamen sie den Zug gestoppt.

Dann begann das etwas mühsame Ausladen der Module ... über den Schotter, am Fuße der Kapelle entlang, die Treppe hinunter ... aber mit vereinten Kräften war das in einer halben Stunde erledigt ... nur ging leider Pauls Modul Rattlesnake-Creek beim Transport über die steile Treppe zu Bruch - Roland, der beim Tragen half, kam beim Abstieg ins Stolpern. Der Aufbau der kleinen Modulanlage des allerersten Spaßbahner-Fahrtreffens war dann auch schnell geschafft. Ab da war es nur noch Genuss pur! Fachsimpelei, Fahrspaß, Zipfer und Almdudler ... und Thomas hatte wieder seine legendären Brat-Currywürste mitgebracht und heizte gerade den Grill vorm Eingang des Felsenkellers an.
Ungestört und in ruhiger, gemütlicher Atmosphäre verbrachten die Spaßbahner diesen Tag.

Ja, so war's, das Spaßbahner-Traditionstreffen im Jahr 2013!

 

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Tipps, Tricks und Informationen für anspruchsvolle Modellbahner