Einige Anmerkungen nach meinem ersten etwas genaueren Hinschauen.
1. Beim Zeichnen der Weichenstraßen gibt es einen durchgängigen Planungsfehler: Wenn die Weichenstraße mit einer Linksweiche startet, sind alle Folgeweichen Rechtsweichen. Weichenstraßen werden dadurch kürzer (= mehr Nutzgleislänge) und Züge müssen sich nicht schlängelnd über die Straßen bewegen.
2. Der Plan ist sehr komplex und hat etwas Verwirrendes. Wir haben ja jetzt noch den Vorteil, dass wir alles aus der Vogelperspektive im Überblick sehen. Der Betrachter später sieht auf Grund der riesigen Dimensionen ja immer nur ein Ausschnitt. Das finde ich prinzipiell gut, weil es ja der Realität des "Lokführers" entspricht. Bedenken kommen mir nur, wenn Betrieb mit unbedarften Besuchern erfolgen soll.
Die 1-gleisigen Nebenstrecken kann man noch einigermaßen überblicken, die verschachtelte Streckenführung der doppelgleisigen Hauptstrecken ist nur schwer nachvollziehbar. Eine etwas strengere, lineare Anordnung würde den Überblick erleichtern.
3. Bevor man also entscheidet, ob die Planung den gewünschten Betriebsanforderungen entspricht, müsste man sich ein Stückchen weit in die Organisation des Fahrbetriebs begeben.
Etwas vereinfacht: Normalerweise gibt es einen zentralen Fahrleiter, der die Bewegungen koordiniert. Jeder Zugführer meldet sich bei Ankunft in einem Bahnhof und bekommt dann die Freigabe für den nächsten Streckenabschnitt. Unterwegs regeln das Signale.
Ist das ähnlich geplant? Wer stellt die Weichen? ... wer die Signale? Geschieht das zentral (elektrisch) über ein Stellwerk oder vor Ort? ... oder Kombinationen von beidem je nachdem, ob Strecken- oder Rangiergleise?
Auch wenn Personenzüge in der Regel nach Fahrplan verkehren, erspart das nicht die Rolle des Fahrleiters, weil es gilt, mit Verspätungen und Störungen umzugehen. Zudem muss der Güterzugverkehr, der durch Rangiertätigkeiten und den damit verbundenen Zeitbedarf heikler ist und in den anderen Verkehr eingefädelt werden muss.
4. Wie werden die Betriebsunterlagen aussehen? Gibt es einen Fahrplan? ... einen Bildfahrplan ... aus dem bei 1-gleisigen Strecken Zugkreuzungen zu ersehen sind? Bekommen die Zugführer Buchfahrpläne für ihre jeweilige Strecke? Gibt es eine zentrale Modellzeituhr, die alle einsehen können? Wie erfolgt Organisation des Güterverkehrs: Gibt es für Transportaufgaben Waggonbegleitkarten nach denen Züge zwischen Destinationen zusammengestellt werden?
5. In welcher Höhe wird sich die Platte befinden? Es gibt viele Stellen, wo man drunter durchtauchen muss, um in Innenräume zu gelangen.
Fragen über Fragen ... ich hoffe ich erschlage dich nicht damit.
Soviel erst einmal zum Auftakt.
P.S.: Für "Teppich-Bahning" gibt es ein spezielles Forum. Ich befürchte, dass hier im Forum die Besucherfrequenz zu klein ist, um hier entsprechenden Beiträgen die angemessene Aufmerksamkeit sicherzustellen.
Klasse, das ging ja flott! Mit meiner nächsten Antwort wird es wohl ein Weilchen dauern, bis ich den Plan in Ruhe studiert habe.
Nun wird es also konkret. Kleiner Tipp vorab: wenn du in deinem Gleisplaner die Darstellungsform "nur Gleis, ohne Bettung" wählst, dann kann man die Gleisführung in den kleinen Abbildungen besser erfassen ... so verschwimmt alles ein wenig ineinander.
Im Ansatz sehe ich ein Problem: Wenn die Anlage hinten an der Wand steht, dann wirst du bei der Tiefe im rechten Bereiche nicht bis in die hintersten Bereiche kommen ... weder beim Bauen, noch später bei Havarien. Am besten schreibst du an deine Planungsskizzen immer ein Maß dran, so dass man olche Dinge besser abschätzen kann.
Insgesamt täten einige Kommentare gut; gerade bei Bahnhöfen kann man sonst nichts zum stimmigen Konzept sagen, wenn nicht erkennbar ist, ob es sich um Stumpfgleise handelt und welche Funktion sie ggf. haben.
Drehscheibe und Ringlokschuppen »riecht« natürlich nach Dampfbetrieb. In der Übergangsphase 70er und frühe 80er Jahre hat es allerdings vor dem Rückbau solcher Anlagen Zeiten gegeben, wo die Ex-Dampf-BWs als »Parkplatz« für Dieselloks genutzt wurden (z.B. HH-Altona). Mit E-Loks wird es allerdings haarig: du müsstest, damit es glaubwürdig wird, die Drehsheibe mit einer Oberleitungsspinne ausstatten.
Die Höhenstaffelung der bisherigen Anlagenkomponenten finde ich einerseits ganz reizvoll ... andererseits wurden BWs aber so gebaut, dass Loks schnell von/zu ihrem Einsatzort fahren konnten ... also möglichst nah am Bahnhof dran; man kann es natürlich mit der Topographie der Gegend begründen, dass auf Bahnhofsniveau keine Platz dafür vorhanden war.
Kannst du vielleicht einmal eine Raumskizze machen, damit man sieht, wo die Anlage an Wand/Dachschräge anstößt, von wo man herankommt und wo Bewegungsflächen sind.
Hallo Marcel ... und herzlich willkommen in unserem kleinen Forum!
Was ihr da vorhabt, ist ja ein spannendes Projekt. Mir gefällt die Kombination aus spielerischem Ansatz und »ernstem« Bahnbetrieb. Und die Dimensionen des (hoffentlich bald) zur Verfügung stehenden Raumes sind mit 18 x 18 Metern je gigantisch ... fast Turnhallenmaße.
Kannst du ein paar zusätzliche Angaben zur LEGO-Bahn machen: Was ist das für ein Maßstab? ... welche Spurweite? Bildet ihr eine bestimmte Epoche ab? Was gbt es an rollendem Material?
Deinen Planentwurf muss ich erst einmal verdauen. Allerdings ist die Darstellung nicht sehr komfortabel, um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen: der Kontrast zwischen Platte und Gleisen ist so schlapp, dass der Plan schwer zu erfassen ist. Kannst du das in deinem Planungsprogramm vielleicht noch einmal umfärben? ... am besten die Platten weiß, dann sieht man die Gleise perfekt.
Guten Abend Carcassimo (hast du auch einen »richtigen« Namen?),
Drehscheibe und Ringlokschuppen gibt es in Ep. V/VI in der Tat nicht mehr ... das ist die Dampflok-Ära. Wenn man nicht drauf verzichten möchte, gibt es immer den »Trick«, das Ganze als Museums-BW zu deklarieren.
Wie Lokschuppen und kleine BWs in der Jetztzeit aussehen, sieht man auch ganz gut auf dem verlinkten Beispiel. In größeren BWs gibt es auch Schiebebühnen.
Irgendwie kommt mir der Entwurf doch bekannt vor
(bei Bildzitaten immer die Quelle mit nennen und sinnvollerweise auch einen Link aufs Original!)
Verglichen mit deiner Wunschliste leite ich daraus zweierlei ab: die Maße sind dort in der Länge 100 cm mehr in der Tiefe 20 cm mehr als bei dir. Die beiden Endbahnhöfe einer Nebenstrecke lassen sich halbwegs glaubwürdig unterbringen. Zwischendrin gibt es »nur« einen verdeckten Zwischenbahnhof für Zugkreuzungen und um die Fahrzeit zu verlängern. Ein kleiner Gleisanschluss zwischendurch ist auch noch drin ... aber mehr nicht!
Bis auf den Umstand, dass der Zwischenbahnhof verdeckt ist, erfüllt der Entwurf eigentlich alle von dir genannten Anforderungen.
Mein Eindruck: wenn man diesen Entwurf auf weniger Fläche unterbringen will, wird das Murks. Schon hier sind die beiden Bahnhof optisch reichlich nahe beieinander und nur durch die Höhenstaffelung getrennt.
Ich finde den Link von Wolfgang eine sehr interessante Anregung. Die Anlage zeigt aber auch die Grenzen auf: selbst wenn man berüksichtigt, dass man bei Carcassimo mit der möglichen Tiefe von 168 cm einen L-Schenkel ansetzen könnte, ist so eine Fläche mit einem großstädtischen und kleinstädtischen Durchgangsbahnhof hoffnungslos überfordert, wenn Vorbildnähe gerfragt ist.
Das Verweisbeispiel realisiert weniger – nämlich nur einen städtischen Kopfbahnhof – aber das richtig!
Das von Carcassimo genannte Beispiel modellbahn-altburg.de hat als H0-Entwurf ungefähr eine vergleichbare Fläche zur Verfügung wie Carcassimo für Spur N. Abgesehen davon, dass mir der Entwurf zu statisch ist, ist auch hier »nur« ein Durchgangsbahnhof an einer 2-gleisigen Hauptstrecke realisiert.
Wenn mehr Betriebsstellenvielfalt gewünscht ist, wäre es vermutlich geschickter auf eine Nebenstreckenszenario zurückzugreifen (= kürzere, kleinere Bahnhöfe; kleinere Radien z.B. im Mittelgebirge glaubwürdig).
Schön, dass es doch eine klare Epochenbegrenzung gibt. In der Zeit sind die Bahnhöfe auch noch spannender als in Epoche 4 und später.
50 cm für Gleisoberkante ist natürlich nicht ideal ... da wird man beim Betrieb meistens auf dem Boden hocken.
Einen Schattenbahnhof kannst du aber dennoch unterbringen: wenn du ihn kurz oberhalb des Fußbodens planst, hast du komfortable lichte Höhe darüber.
Beim Betriebswerk muss man sich immer fragen, welche Funktion es hat: bei Haupstrecken sind/waren die Betriebswerke entweder an den großen Enbahnhöfen oder an großen Bahnknotenpunkten, keinesfalls aber an einem kleinen Durchgangsbahnhof.
Dort könnte ein Bahnbetriebswerk sein, wenn dort eine Nebenstrecke abzweigt, die möglicherweise auch noch von einer privaten Bahngesellschaft betrieben wird.
Welches Szenario könnte auf dich zutreffen? Ein kleines BW, evtl. ohne Drehscheibe/Ringlokschuppen deutet sowieso eher auf Nebenstrecke hin.
Hallo Stephen und willkommen im Forum!
Kannst du die Fläche, die du dir vorstellst, einmal skizzieren. Entweder liegt es an der späten Abendstunde oder an meiner Begriffsstutzigkeit ... ich werde aus deinen Maßangaben ncht schlau (im Textfenster kannst du auch Grafikdateien hochladen, wenn du unten auf "Anhänge" klickst).
Im Ansatz sehe ich zwei Probleme: die Anzahl der Bahnhöfe/Betriebsstellen, die du auf der Fläche unterbringen willst und der technische Aufwand, das Monstrum unter die Decke zu hieven.
Hast du mal gegoogelt, wie andere dieses technische Problem gelöst haben? Auf jeden Fall wäre bei diesem Verfahren unbedingt Leichtbauweise angesagt: Pappelsperrholz und Gips verboten, stattdessen Gelände aus Styrodur.
Du hast noch nicht gesagt, ob du ein Nebenstreckenmotiv planst (meine Empfehlung!) oder ob es eine zweigleisiger Haupstrecke werden muss!? Deine Aussage "zwei Endbahnhöfe" hört sich eher nach Nebenstrecke und Punkt-zu-Punkt-Betrieb an.
Hallo Stefan und herzlich willkommen im Forum!
Beim ersten Sichten deiner Rahmenvorgaben springen mir mehrere Dinge ins Auge:
1. Du sagst »ohne Schattenbahnhof«. Weshalb das? Wenn du alle Zuggarnituren, die auf der Anlage verkehren sollen, permanent im sichtbaren Bereich hast/haben musst, dann wird der Betrieb schnell langweilig. Wenn es deine Scheu vor Spantenbauweise und Bauen in der dritten Dimension ist: Schattenbahnhöfe lassen sich auch niveaugleich anlegen und hinter eine Kulisse verbergen.
2. Wenn du neben dem Durchgangsbahnhof (vermutlich einer Hauptstrecke!?) eine Paradestrecke realisieren willst, dann musst du zwingend mit mehreren Ebenen planen. Der »großstädtische« Durchgangsbahnhof kann bestenfalls eine Vorstadtbahnhof sein; alles andere wäre bei den verfügbaren Maßen unrealistisch.
3. Du willst dich nicht nur nicht auf eine Epoche beschränken, sondern sagst, alles soll auf der Anlage fahren dürfen. Hmmmh, grübel, grübel. Das kann eigentlich nicht zu einer glaubwürdigen Anlage führen. Allein die Bauwerke und die gesamte Detailausstattung sieht in Epoche II einfach total anders aus als in Epoche V. Das solltest du überdenken.
Da du über eim BW nachdenkst (vermutlich Dampf-BW mit Drehscheibe?), bietet sich im Zweifelsfall immer das Konstrukt an: die Anlage befindet sich in der Jetztzeit und das BW ist ein Bahnmuseum und alles, was nicht in die Jetztzeit passt, gehört zum Bestand des Museums.
4. Der Güterverkehr mit entsprechendem Rangierbetrieb findet auf »normalen« Bahnhöfen in der heutigen Zeit allerdings so gut wie gar nicht mehr statt. Du müsstest dir dann also ein Szenarion ausdenken, bei dem entsprechende Industriegleisanschlüüse einen solchen Güterverkehr rechtfertigen.
5. Befindet sich das L 420x250 in einer Raumecke ... und man kommt nur von den Innenseiten des Ls an die Anlage heran?