Eine interessante Gedankenspielerei, die du da anstellst, Mark!
Generell finde ich solche flexiblen Anlagenkonzepte spannend und reizvoll. An deinem Beispiel gibt es zwei Aspekte, bei denen ich Diskussionsansätze sehe:
1. Ist der zur Verfügung stehende Raum optimal genutzt?
2. Technische Aspekte: Lassen sich mit so einem Schwenkteil funktionssichere Gleisverbindung erzielen? Welchen Vorteil hat ein Schwenkteil gegenüber einem separaten (steckbaren) Modulteil?
zu 1.: bei der erweiterten Lösung stört natürlich, dass die erste Schwenkbrücke den hinteren Anlagenteil vom vorderen abtrennt. Du legitimierst diese Trennung mit dem "zweiten Mitspieler" ... dennoch bleibt der Einwand, dass das unpraktisch ist. Von welcher Modulunterkantenhöhe gehst du aus? ... kann man da ohne Verrenkungen drunter "durchtauchen"?
Gäbe es Alternativen für eine Anordnung? Wie wäre es, wenn man auf den zweiten L-Schenkel verzichtet und stattdessen von dem Zwischenbahnhof die eine abgehende Strecke absenkt (zum Fiddleyard im Doppel-IVAR)) und die obere Strecke in einen Endbahnhof führt (oberhalb der Fiddle im Doppel-IVAR ... oder evtl. noch einmal um die Ecke an der rechten Wand). Der Schwenkteil wäre dann bereits 2-geschossig.
zu 2.: "normale" Modul- und Segmentverbindungen habe ich schon etliche gebaut, auch mit komplizierten Gleisverbindungen. Schwenkteile noch nicht. Meine Befürchtung ist: Einfach Schwenken und losfahren ... geht nicht. Wie löst man das Problem einer stabilen Verriegelung in einer verbindlichen Endlage? Bei Teilen, die man von oben in konische Verriegelungen einhängt, fällt mir diese Vorstellung leichter als bei einem Schwenkteil. Insofern steht und fällt die ansonsten attraktive Schwenklösung mit Ideen für die technische Realisierung.
Ansonsten: du hast den Thread bei den "klassischen" Anlagenkonzepten eingestellt. Irgendwie ist das ein Grenzfall und eigentlich eher durch modulares Denken und flexible Nutzung und Erweiterbarkeit geprägt. Sollten wir den Thread nicht eher zu den modularen Konzepten verschieben? Was meinst du, Mark, was meinen die anderen?
Die Gleisstutzen sind gelötet:
Ich hatte als Lötbasis gelochte Rasterplatinen genommen. Meine Idee dabei: die einzelnen Lötpunkte sind bereits voneinander isoliert und ich kann mir anschließend das Trennen der Leiterschicht zwischen den Gleisen sparen. Das ist zwar richtig, aber die Lötpunkte können sich ablösen, wenn man beim Löten zu stark erhitzt.
Bei einem neuen Anlauf würde ich durchgehend beschichtete Pertinaxplatten nehmen und die Isolationsschnitte mit der Trennscheibe einfräsen.
Das Löten geht bei 350 Grad und schnellem Arbeiten, wenn man kein Radiolot verwendet, sondern mit Lötöl bzw. Lötwasser und normalem (Tiffany-)Lot arbeitet. Erst werden die Lötpunktreihen und die Gleisunterseiten mit Lötwasser benetzt und verzinnt. Dann wird das Gleis auf die Lötstelle gepresst und nur noch die Schiene von der Außenseite mit dem Lötkolben erhitzt, bis das Lot schmilzt.
Die Stromzuführungen für die Gleisstutzen sind um die Messingschrauben am Modulkopf gewickelt, verlötet und durch eine Bohrung zwischen den Schienen nach unten geführt.
Da hab ich ja Glück gehabt, dass noch niemand protestiert hat: die nutzbare Gleislänge auf dem Einfahrtgleis 1 war zwischen den Weichen so kurz, dass ein vernünftiges Umfahren über Gleis 3 kaum möglich war. Das ist jetzt geändert:
Die erste Bahnhofsweiche links ist um eine Gleislänge Richtung Strecke gewandert, die Weiche zum Umsetzen der Lok ist um eine Gleislänge nach rechts gewandert.
Im 1zu160.net gab es kürzlich einen interessanten Thread, aus dem man aber noch viel mehr machen kann. Unter dem Titel Rangierspielerei - Güterproduktionsketten wurde dort ein Anlagenkonzept vorgestellt, bei dem der Verkehr zwischen Industriegleisanschlüssen bzw. Betrieben vorgesehen ist: Getreidesilo, Konservenfabrik und Glasrecycling in A-Dorf, Glasfabrik und Brauerei in B-Stadt.
Für den Bereich Anlagenplanung (3): Industrie könnte ich mir gut eine Übersicht als Ergänzung vorstellen, in der Branchen und Unternehmen genannt werden, eingehende und ausgehende Rohstoffe und Waren augelistet werden und dafür benötigte Fahrzeuge in unterschiedlichen Epochen.
Ich bin da leider nicht so sattelfest und kenne nur die aktuellen Bedingungen von Kombinierten Verkehren und Containerlogistik, aber vielleicht können wir unser Wissen zusammenwerfen. Wenn euch das interessant genug erscheint, kann ich gerne einen ersten Entwurf für das Gerippe machen, das wir dann gemeinsam mit Fleisch anfüttern.
abarano schrieb:
Na klar sind Jürgens Pläne klasse ...!!
Ich sagte ja das mir Jürgens erstellter Entwurf schon eigendlich zusagt...dachte aber das er nun in der Masse noch verfeinert bzw. diskustiert wird.
Gruß Andreas
Na klar freue ich mich, wenn meine Entwürfe gelobt werden
… aber: das Bessere ist des Guten Feind. Kein Entwurf, der nicht noch besser werden könnte.
Um weiter zu kommen, zunächt einmal an dich die Frage: wenn du den Entwurf mit deinen ursprünglichen Wünschen vergleichst … wo siehst du noch Defizite? Was hattest du ursprünglich auf dem kurzen Schenkel geplant? In dem oben zitierten »eigentlich« steckt ein leiser Zweifel … welcher?
Eine andere Annäherung könnte sein: welche Industrien und Betriebe sind denn an den Gleisanschlüssen vorgesehen? Was ergeben sich daraus für Anforderungen an den Betrieb?
Ja, Mark, prima Idee!
Mein Ansatz war zunächst so gezeichnet, dass ohne die Höhenstaffelung die Gleise links innerhalb des Ovals enden mussten. Beim Weiterarbeiten habe ich dann nicht mehr umgeschaltet.
Die Steigung ab Weiche bis Gleisunterquerung wird dadurch noch ein wenig heftiger, aber sollte bei den hier zum Einsatz kommenden Kurzzügen machbar sein:
Man bringt bei dieser Variante links sogar noch ein weiteres Stumpfgleis unter
Welche Maße hat denn in deinem Plan die Anlage? Ist es noch bei den 118 x 74 geblieben? Das knirscht in H0 schon bei Verwendung von Radius R1 für das zu Grunde liegende Oval.
Ich habe das Ganze mal für 120 x 80 cm mit Märklin K-Gleis gezeichnet. Da man hier auf Bahndämme verzichten wird und teilweise das Gleis auch im Pflaster einlassen wird, habe ich nur das "nackte" Gleis dargestellt::
Man könnte durch eine Höhenstaffelung für den Industrieanschluss links etwas an Großzügigkeit und Länge gewinnen.
Das Tanklager in deiner Skizze im rechten Kurvengleis wird sowieso zu eng; darauf würde ich auf jeden Fall verzichten.
Die Steigungen sind in dieser Planung bereits bei etwas mehr als 5 Prozent und man kommt nur mit den "Spielzeugweichen" zurecht. Bei ein paar Bögen im Inneren muss bereits der Industrieradius verwendet werden. Aus dieser Klemme käme man nur heraus, wenn man in der Länge einiges drauflegt.
Schrittweise geht es weiter:
Die Auflagebretter für Gleisstutzen und Schiebebühnengleise sind angebracht, die Vorbereitungen für das Verlöten der Gleisenden sind gemacht: an den Modulköpfen geschieht das auf »klassische“ Art und Weise mit Messingschrauben, auf die die Gleisenden gelötet werden. Zur Schiebebühne habe ich mit 2-Komponenten-Kleber Platinenstreifen aufgeklebt, weil das angesichts von 12 Schienen (= 24 x 2 zu verlötende Gleisenden) die einfachere und elegantere Methode ist.
Da die Schiebebühne vorrangig anlalog betrieben werden soll, kann jedes Gleis einzeln mit Fahrstrom beschaltet werden.
In den noch offenen Teil der Abdeckung wird ein kleines Fahrpult eingelassen: ein Jörger-Fahrregler für feinfühliges Rangieren, ein Schalter für Fahrtrichtungswechsel und der Taster für die Entriegelung der Schiebebühne.
Besteht Interesse daran, diese Idee für die gängigen Spuren auszuarbeiten? Dann wäre mein Vorschlag, diesen Thread ab dem Impuls von Felix aufzusplitten und einen neuen Thread daraus zu machen.
Der Super-GAU- oder KAKTUS-Thread war gedacht als kleine, kompakte Erstlings- oder Testanlage. Die Entwicklung würde im Weiteren ja in Richtung "ausgewachsene" Anlage gehen.
Bevor ich einen Thread »GAIL«* oder »FELS«** abspalte, sollte klar sein, ob dran Interesse besteht und ob ihr das für sinnvoll haltet.
*Große Acht im Längsformat oder **Folded Eight, Large Scale (= Englisch, weil die "Mutter aller Gleispläne ja von der anderen Seite des großen Teichs stammt)
Na ja, wenn man die »Mutter aller Gleispläne« für H0 auf 200 cm Länge bringen will, knirscht es schon bei der Breite von 100 cm ... und auch bei 110 cm bleibt für Gestaltung der Bahnhöfe nicht mehr so richtig Platz:
Immerhin habe ich das Ausweichgleis im Schattenreich unterbringen können. In dem Bereich knirscht es auch noch ein bisschen mit der lichten Höhe, aber das bekommt man in den Griff, wenn Steigungen bis maximal 4,5 Prozent okay sind: