Hallo Forum,
ich habe einmal einen Entwurf für eine kleine eingleisige Nebenbahn mit Endbahnhof und Fiddleyard gemacht.
Es ist ein echter Point to Point Betrieb.
Der Endbahnhof liegt auf 15 cm Höhe und hat 3 Betriebsgleise sowie Güterabfertigung und Ausziehgleis. Gleis 1 ist für Wendezug und Schienenbus reserviert. Auf Gleis 2 kommen Personenzug und Güterzug an. Dort wird die Lok abgekuppelt und fährt über Gleis 3 zum Lokschuppen, von wo eine neue Lok den Zug wieder übernimmt.
Im Güterbereich stehen 2 Gleise zur Verfügung.
Die Strecke führt über eine grosse Bogenbrücke und einen Tunnel auf 8 cm Höhe herunter, überquert einen See und verschwindet in einem weiteren Tunnel wo sie auf Ebene 0 im Fiddleyard ankommt.
Der Fiddleyard wurde offen gelassen zum besseren Handling und befindet sich unter einer Glasplatte zum Schutz gegen Staub.
Die Grösse geht aus der Abbildung hervor.
Das ganze Szenario spielt sich im Allgäu ab.
Ich würde gerne mal Eure Meinung dazu hören.
Gruss Reiner
Auch die grösste Modellbahn ist zu klein zum reinsitzen!
Hallo Reiner,
für mich als Nebenbahnfan ist das ein sehr interessanter Entwurf. Der Fiddle Yard unter Glas ist ein schönes Detail. Was mich etwas irritiert ist das lange Stumpfgleis am EG für Wendezüge. Dieses ist doch eher in der Zeit ab 1990 zu finden. Oder ist das im Allgäu anders ?
Leider konnte ich die Spurweite nicht erkennen, aber auf Grund der angegebenen Maße, tippe ich auf Spur N.
Alles in Allem eine runde Sache!
Gruß Jan
Hallo Reiner,
vom Grundkonzept her gefällt mir deine Planung auch sehr gut. Das einzige, was mich etwas stört, ist die im flachen Winkel sich kreuzende talwärts führende Strecke. Mir würde es vermutlich mehr zusagen, wenn man den ersten Wendel einen Hauch enger führt und dann die zweite Umdrehung der Talstrecke ohne Kreuzung davor entlang führt.
Der jetzige Radius ist mit nahezu einem Meter ja sehr üppig dimensioniert, so dass eine geingfügige Verengung immer noch großzügig bleibt. Die Höhenstaffelung – vordere Strecke durchgängig tiefer als hintere – wäre für die Optik sicherlich auch ein Vorteil.
Gruß --- Jürgen . . . Mein aktuelles Projekt: Innerstetalbahn, Ep. 2, Spur N
Das ist mal ein sehr interessanter Kleinanlagenentwurf, der vom Start weg nicht versucht, viele zu viel auf dem vorhandenen Platz zu wollen. Da erübrigt sich der übliche "Ausredungsreigen", also der Versuch der Planungsoldtimer dem Planeinreicher alles Mögliche auszureden, weil es entweder vom Stil nicht passt oder die Anlage überlädt oder beim besten Willen nicht unterzubringen ist.
Bei dieser kleinen Anlage ist es eher so, dass der Planer unter den Möglichkeiten bleibt, die die Anlage haben könnte, zumindest betrieblich.
V 100080 machte schon eine Anmerkung zu dem langen Wendezuggleis. Das stößt mir auch auf. Es sollen also eine Schienenbusgarnitur, eine Silberling-Wendezug und ein lokbespannter Zug mit B3yg den Reisezugverkehr abdecken. Damit die Zugdichte genügend große sein kann, müssen im Endbahnhof spitze Kreuzungen stattfinden, das heißt, ein im Bahnhof abfahrbereit stehender Zug fährt unmittelbar nach Ankunft des Gegenzuges ab. Bei zwei Reisezügen klappt das prima, denn einer davon ist ja immer entweder der Schienenbus oder der Shuttle. Was aber, wenn der Güterzug im Bahnhof ist? Und der ist ja nicht nur mal so eben kurz da wie die Reisezüge, sondern während seines Aufenthaltes hier wird auch wieder ein Reisezug kommen - und wieder abfahren. Das darf dann nicht der Umbauwagenzug sein, sonst klemmts. Die zweite Anbindung des Wendezuggleises mit einer Weiche kurz vorm Prellbock würde das Gleis universell nutzbar machen und den ganzen Bahnhofsbetrieb flexibler.
Der Fiddle unter Glas gefällt mir auch. Gute Idee.
Ciao
Otto
"Fast jede Modelleisenbahn ist interessant zu bauen. Das Geheimnis des Erfolges ist, eine zu bauen, die Bestand hat, weil sie gut geplant war." (Tony Koester, Editorial zu Model Railroad Planning 1995)
Hallo Otto, ja - darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Allerdings sind die Züge auf dieser Anlage maximal 6 Güterwagen lang. Wenn ich an der Rampe bei der GA 1 Wagen und am Gütergleis 3 Wagen abstelle, kann ich auf dem Ziehgleis locker die restlichen 2 Wagen bereitstellen ohne die Wirkung des Ziehgleises zu behindern. Also wäre es schon machbar mit den zwei Zügen parallel im Bahnhof. Trotzdem überlege ich mir Deinen Vorschlag, es würde dann halt der Bahnsteig getrennt durch die Verbindung zum Gleis 1 und ich muss eine 3-Wege-Weiche an Gleis 2 vorsehen.
Habe mal die Situation mit Güterzug, Schienenbus und Nahverkehrszug auf den Gleisen dargestellt (ohne die Gleisverbindung) - man sieht, so könnte es klappen.
Übrigens - das abwärts führende Gleis, das innen verläuft und von Jaffa beanstandet wurde, finde ich gerade wegen seiner unterbrochenen Einsicht interessanter als die Strecke außen rum laufen zu lassen.
Aber es ist gut immer wieder neue Eindrücke und Anregungen zu bekommen.
Habe meinen Plan auch noch weiter gestaltet. Man sieht im Gegensatz zum 1.Plan, dass die Brücke der abwärts führenden Strecke jetzt weiter nach links verlagert ist, das entzerrt die Situation bei der Überführung der Bogenbrücke. Dafür wurde der See etwas in die Breite gezogen. Das Dorf wurde gestaltet, am See ein Badestrand eingerichtet und die Strassenlinien eingezeichnet.
Das Gleismaterial ist von Fleischmann piccolo. Eingeschottert wird mit Blaumohn, das sieht meiner Meinung richtig gut aus. Das EG ist der Bahnhof Neuffen, der schön in die Anlage passt. Ein paar Wohnhäuser und eine Gaststätte mit Gartenwirtschaft stellen das Dorf dar. Einzig für das Gütergebäude habe ich noch keine Ahnung, vielleicht hat ja jemand eine Idee.
Wie auch immer, es wird eine Menge Arbeit geben.
Gruss Reiner
Auch die grösste Modellbahn ist zu klein zum reinsitzen!
Hallo Reiner,
da probieren über studieren geht, habe ich mal versucht, zwei Varianten zu meinem Vorschlag zeichnerisch zu realisieren. Habe also das Gl. 1 auf zwei verschiedene Weisen angebunden. Was mich etwas behindert ist, dass ich keine Größenvorstellung habe. Hilfreich wäre, wenn du in deinen Plan mal den Wendezug und den Sechswagengüterzug einzeichnen würdest.
Da der zweite Bahnsteig doch wohl eher ein Schüttbahnsteig mit einseitiger niedriger Kante sein würde, darf auch ein Rangiergleis durch den Bahnsteig gehen. Bei Nebenbahnverhältnissen ist das möglich.
Bei meiner zweiten Variante kommt die Dreiwegeweiche ins Spiel, die du ja auch schon erwähntest. Sollte aber, wie beim Vorbild, asymmetrisch sein. Der dann entstehende Stummel an Gl.1 würde sich z.B. gut eignen, einen Verstärkerwagen abzustellen.
Hast du mal im Geiste oder auf Papier durchgespielt, was so abläuft, wenn der Güterzug mit seinen sechs Schachteln ankommt? Was genau wird dann gemacht?
Kleine Bemerkung nebenher: gib der Anlage doch einen Namen, auch dem Bahnhof (mögl. nicht den, der auf der Bausatzpackung steht) sowie dem nächsten Knotenbahnhof (= Fiddle). Dann können wir besser drüber reden.
Gruß
Otto
"Fast jede Modelleisenbahn ist interessant zu bauen. Das Geheimnis des Erfolges ist, eine zu bauen, die Bestand hat, weil sie gut geplant war." (Tony Koester, Editorial zu Model Railroad Planning 1995)
Hallo Otto, vielen Dank für Deine Unterstützung. Vielleicht hast Du meinen letzten Beitrag zu bald angeschaut, denn ich habe einen neuen Plan mit den Zuggarnituren eingestellt.
Zuerst mal zur Namensgebung:
Der obere Bahnhof ist -Berghofen-, der Fiddle - Talhausen.
Nun zum Betrieb:
Morgens kommt der Wendezug auf Gleis 1 an und holt die arbeitende Bevölkerung (zu der ich glücklicherweise nicht mehr gehöre) nach Talhausen ab.
Kurze Zeit später trifft der Güterzug auf Gleis 2 ein. Die Lok setzt um und holt die hinteren 4 Wagen ab, verteilt 1 Wagen an die Rampe und die anderen 3 Wagen an die GA. Die Lok fährt wieder an ihren alten Platz (also über die Umfahrweiche) an die restlichen 2 Wagen und drückt diese auf das Umfahrgleis zurück und lässt sie dort stehen. Anschließend fährt die Lok in den Lokschuppen.
Nach kurzer Zeit fährt jetzt der Zug mit den Ubwg auf Gleis 2 ein. Die Lok setzt um und nach kurzer Zeit setzt sich der Zug wieder Richtung Talhausen in Bewegung.
Es folgt der Schienenbus auf Gleis 1, der die Fahrgäste zum Einkaufen in die Stadt fährt.
Während dessen wird der Güterzug auf Gleis 2 neu zusammengestellt und ist dann zur Abfahrt in die Stadt bereit.
Nun kommt der Schienenbus wieder zurück vom Einkaufen und fährt nach kurzer Zeit wieder talwärts. Damit beginnt das Ganze wieder von vorne.
Da den Tag über maximal 2 Güterzüge eintreffen, bearbeitet und wieder zusammen gestellt werden, ist eigentlich genügend Zeit und Raum für ein Betriebmachen gegeben.
Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Gruss Reiner
Auch die grösste Modellbahn ist zu klein zum reinsitzen!
Hallo Reiner,
sorry, da war ich in der Tat zu schnell, habe übersehen, dass du meinen Wunsch schon erhört hattest, bevor ich ihn formulieren könnte. Nun habe ich die Fahrzeuge mal maßstabsrichtig in meine eigenen Grafiken übertragen und beruhigt festgestellt, dass meine beiden Varianten funktionieren und auch der Wendezug mit drei Wagen nicht klemmt.
Zu deinen betrieblichen Überlegungen ein paar Kommentare meinerseits: Wenn auf dieser kleinen Nebenstrecke pro Tag zwei Güterzüge fahren (was aus modellbahnerischem Blickwinkel sehr wünschenswert ist), dann kann es nur das Verteiler - Sammler - System sein, d.h. der frühmorgendliche Gz bringt die Wagen, der spätabendliche sammelt sie wieder ein. Da bleibt also nur ausnahmsweise mal was über Nacht stehen. Da die Bahngesellschaft die Gz-Lok nicht gerne Lz zurückfahren lässt, wird sie vermutlich einen Fahrplan/Umlauf ausknobeln, der einen Nutzrücklauf der Lok vorsieht.
Was du an Rangierbewegungen für den Gz beschrieben hast, ist herzlich wenig, das ist in wenigen Sekunden erledigt. Wenn man noch die eher unüblichen Lokwechsel mit Fahrt ins/vom BW abrechnet, dann bleibt nicht viel.
Was kann man tun? Ich sehe da ein sehr langes Ziehgleis. Wozu nützt es? Zu nichts. So lange Züge kommen hier gar nicht an, als dass das vonnöten wäre. Und außerdem: so wie es eingebunden ist, würde eine Ziehbewegung auch die Strecke blockieren, da kann man genauso gut auf die Strecke ausziehen. Also: ein Anschlussgleis draus machen: zu einem Steinbruch, einer kleinen Fabrik o.Ä.
Dann fällt mein Blick auf das BW. Zwei Schuppenstände scheinen mir für einen so kleinen Endbahnhof stark überdimensioniert. Es geht doch allenfalls darum, dass die Lok des allerletzten Abendzuges hier übernachten kann, um morgens den allerersten Zug zu fahren. Dass dieser allererste Zug vom Knotenbahnhof kommt, ist eher unrentabel und unwahrscheinlich. Er führe ja leer. Daher mein Vorschlag: BW halbieren, das bringt Platz für einen zusätzlichen Kunden, mein Vorschlag: Kohlenhandel. Wieder was zu rangieren, und zwar nach rückwärts.
Da nicht jeder Kunde jeden Tag einen Wagen bekommt, müssen es schon ein paar mehr sein, damit überhaupt was zu bewegen ist. Das wäre jetzt gegeben.
Gruß
Otto
"Fast jede Modelleisenbahn ist interessant zu bauen. Das Geheimnis des Erfolges ist, eine zu bauen, die Bestand hat, weil sie gut geplant war." (Tony Koester, Editorial zu Model Railroad Planning 1995)
Hallo Otto,
erstmal vielen Dank für Deine super Vorschläge. Man merkt eben, dass ich vom Bahnbetrieb nicht viel verstehe. Ich sehe manche Vorgänge nur halb, wie mit der Zugleerfahrt oder dem Ziehgleis. Aber deshalb redet man ja miteinander. Und wenn man dann auf so einen kompetenten Eisenbahner trifft der das Know How hat ist das wirklich eine gute Sache.
Ich werde mir das alles richtig zu Gemüte führen und dann meinen Plan und die Betriebsabläufe abändern.
Die nächsten 4 Tage gehe ich allerdings zu Skifahren. Ich melde mich dann wieder im Forum, wenn ich wieder zurück bin.
Bis dahin
Gruss Reiner
Auch die grösste Modellbahn ist zu klein zum reinsitzen!
Tja dann "Hals- und Beinbruch", wie man so sagt (aber bitte nicht wörtlich), und wenn du wieder da bist, reden wir weiter. Habe noch ein paar Ideen in der Kiste.
Otto
"Fast jede Modelleisenbahn ist interessant zu bauen. Das Geheimnis des Erfolges ist, eine zu bauen, die Bestand hat, weil sie gut geplant war." (Tony Koester, Editorial zu Model Railroad Planning 1995)