Computerguru schrieb:
... und habe mir auch schon so meine Gedanken gemacht.
Ja, dann erzähl uns doch erst einmal was von diesen Gedanken, damit wir uns so in etwa vorstellen können, in welche Richtung diese gehen. Da es einen Glacier-Bernina-Express nicht gibt, müsstest du auch etwas genauer sagen, was dir da vorschwebt.
Gruß
Otto
Ja, Rangiermöglichkeiten gibt es jetzt reichlich. Aber die Verbindung von Gl.2 zu Gl.3 im Einfahrbereich wäre so nicht mein Geschmack. Ich kann mir schon vorstellen, wie du dir das denkst: so kannst du munter in Gl. 2 und 3 rangieren und der Wendezug kann unbehelligt ein- und ausfahren.
Aber: du kannst auf Gl. 3 keinen Güterzug bilden, weil man aus Gl.3 nicht ausfahren kann. Wenn du ihn auf Gl.2 bildest, kann kein lokbespannter Pz einfahren. Alles Geschmacksacke.
Gruß
Otto
Tja dann "Hals- und Beinbruch", wie man so sagt (aber bitte nicht wörtlich), und wenn du wieder da bist, reden wir weiter. Habe noch ein paar Ideen in der Kiste.
Otto
Hallo Reiner,
sorry, da war ich in der Tat zu schnell, habe übersehen, dass du meinen Wunsch schon erhört hattest, bevor ich ihn formulieren könnte. Nun habe ich die Fahrzeuge mal maßstabsrichtig in meine eigenen Grafiken übertragen und beruhigt festgestellt, dass meine beiden Varianten funktionieren und auch der Wendezug mit drei Wagen nicht klemmt.
Zu deinen betrieblichen Überlegungen ein paar Kommentare meinerseits: Wenn auf dieser kleinen Nebenstrecke pro Tag zwei Güterzüge fahren (was aus modellbahnerischem Blickwinkel sehr wünschenswert ist), dann kann es nur das Verteiler - Sammler - System sein, d.h. der frühmorgendliche Gz bringt die Wagen, der spätabendliche sammelt sie wieder ein. Da bleibt also nur ausnahmsweise mal was über Nacht stehen. Da die Bahngesellschaft die Gz-Lok nicht gerne Lz zurückfahren lässt, wird sie vermutlich einen Fahrplan/Umlauf ausknobeln, der einen Nutzrücklauf der Lok vorsieht.
Was du an Rangierbewegungen für den Gz beschrieben hast, ist herzlich wenig, das ist in wenigen Sekunden erledigt. Wenn man noch die eher unüblichen Lokwechsel mit Fahrt ins/vom BW abrechnet, dann bleibt nicht viel.
Was kann man tun? Ich sehe da ein sehr langes Ziehgleis. Wozu nützt es? Zu nichts. So lange Züge kommen hier gar nicht an, als dass das vonnöten wäre. Und außerdem: so wie es eingebunden ist, würde eine Ziehbewegung auch die Strecke blockieren, da kann man genauso gut auf die Strecke ausziehen. Also: ein Anschlussgleis draus machen: zu einem Steinbruch, einer kleinen Fabrik o.Ä.
Dann fällt mein Blick auf das BW. Zwei Schuppenstände scheinen mir für einen so kleinen Endbahnhof stark überdimensioniert. Es geht doch allenfalls darum, dass die Lok des allerletzten Abendzuges hier übernachten kann, um morgens den allerersten Zug zu fahren. Dass dieser allererste Zug vom Knotenbahnhof kommt, ist eher unrentabel und unwahrscheinlich. Er führe ja leer. Daher mein Vorschlag: BW halbieren, das bringt Platz für einen zusätzlichen Kunden, mein Vorschlag: Kohlenhandel. Wieder was zu rangieren, und zwar nach rückwärts.
Da nicht jeder Kunde jeden Tag einen Wagen bekommt, müssen es schon ein paar mehr sein, damit überhaupt was zu bewegen ist. Das wäre jetzt gegeben.
Gruß
Otto
Hallo Reiner,
da probieren über studieren geht, habe ich mal versucht, zwei Varianten zu meinem Vorschlag zeichnerisch zu realisieren. Habe also das Gl. 1 auf zwei verschiedene Weisen angebunden. Was mich etwas behindert ist, dass ich keine Größenvorstellung habe. Hilfreich wäre, wenn du in deinen Plan mal den Wendezug und den Sechswagengüterzug einzeichnen würdest.
Da der zweite Bahnsteig doch wohl eher ein Schüttbahnsteig mit einseitiger niedriger Kante sein würde, darf auch ein Rangiergleis durch den Bahnsteig gehen. Bei Nebenbahnverhältnissen ist das möglich.
Bei meiner zweiten Variante kommt die Dreiwegeweiche ins Spiel, die du ja auch schon erwähntest. Sollte aber, wie beim Vorbild, asymmetrisch sein. Der dann entstehende Stummel an Gl.1 würde sich z.B. gut eignen, einen Verstärkerwagen abzustellen.
Hast du mal im Geiste oder auf Papier durchgespielt, was so abläuft, wenn der Güterzug mit seinen sechs Schachteln ankommt? Was genau wird dann gemacht?
Kleine Bemerkung nebenher: gib der Anlage doch einen Namen, auch dem Bahnhof (mögl. nicht den, der auf der Bausatzpackung steht) sowie dem nächsten Knotenbahnhof (= Fiddle). Dann können wir besser drüber reden.
Gruß
Otto
Tf+Fdl schrieb:
Es sollte bestimmt für viele Modellbahner interessant sein, wie wenig Platz man für ein schlüssiges Betriebskonzept braucht.
Aha! Und wie sieht es aus, dein Betriebskonzept? Das konnte ich aus dem bisher Gesagten noch nicht erkennen.
Otto
Das ist mal ein sehr interessanter Kleinanlagenentwurf, der vom Start weg nicht versucht, viele zu viel auf dem vorhandenen Platz zu wollen. Da erübrigt sich der übliche "Ausredungsreigen", also der Versuch der Planungsoldtimer dem Planeinreicher alles Mögliche auszureden, weil es entweder vom Stil nicht passt oder die Anlage überlädt oder beim besten Willen nicht unterzubringen ist.
Bei dieser kleinen Anlage ist es eher so, dass der Planer unter den Möglichkeiten bleibt, die die Anlage haben könnte, zumindest betrieblich.
V 100080 machte schon eine Anmerkung zu dem langen Wendezuggleis. Das stößt mir auch auf. Es sollen also eine Schienenbusgarnitur, eine Silberling-Wendezug und ein lokbespannter Zug mit B3yg den Reisezugverkehr abdecken. Damit die Zugdichte genügend große sein kann, müssen im Endbahnhof spitze Kreuzungen stattfinden, das heißt, ein im Bahnhof abfahrbereit stehender Zug fährt unmittelbar nach Ankunft des Gegenzuges ab. Bei zwei Reisezügen klappt das prima, denn einer davon ist ja immer entweder der Schienenbus oder der Shuttle. Was aber, wenn der Güterzug im Bahnhof ist? Und der ist ja nicht nur mal so eben kurz da wie die Reisezüge, sondern während seines Aufenthaltes hier wird auch wieder ein Reisezug kommen - und wieder abfahren. Das darf dann nicht der Umbauwagenzug sein, sonst klemmts. Die zweite Anbindung des Wendezuggleises mit einer Weiche kurz vorm Prellbock würde das Gleis universell nutzbar machen und den ganzen Bahnhofsbetrieb flexibler.
Der Fiddle unter Glas gefällt mir auch. Gute Idee.
Ciao
Otto