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Wie macht man ... (Tricks + Tipps)

Modulübergänge


Kategorie Gleisbau
Anwendung Modulübergänge
Materialbezeichnung Messingschrauben, Kleinmaterial
Preiskategorie preiswert
Datum 06.07.2009
Verfahren, Anleitung

Wenn man nach einer der Normen (FREMO oder andere) arbeitet, muss man sich hinsichtlich der Maße natürlich an den entsprechenden Vorgaben orientieren.

Hier geht es um die konstruktiven Aspekte und um die Gleisübergänge. Wichtig ist zunächst, dass man die Stirnbretter aus Material macht, das wenig "arbeitet" -- ich habe 16 mm starkes, wasserfest verleimtes Kiefernsperrholz genommen. Am besten ist es, wenn man die Bohrungen für die Modulverbindungen (zwei 6 mm starke Schloss-Schrauben) in beiden passgenau übereinander gelegten Stirnbrettern am Bohrständer vornimmt.

Für jedes Gleis werden zwei Messingschrauben (Messing muss sein, sonst nix löten) eingeschraubt und zwar so, dass die oberste Erhebung des Schraubenkopfes um die Gleishöhe (ohne Schwellen) unterhalb der geplanten Gleisoberkante liegt. Die Schraubenköpfe werden mit Glasfaserradierer oder Schleifpapier blank geschliffen und mit dem Lötkolben verzinnt. Die letzte Schwelle des Gleises wird entfernt, die Schiene von unten blank geschliffen und ebenfalls (von unten) verzinnt. Dann wird das Gleis an den Schraubenköpfen verlötet.

Anschließend mit Dremel und Trennscheibe bündig mit der Modulkante das Gleis abtrennen (bzw. ein Hauch weniger, so dass bei aneinandergesetzten Modulen ein kleiner Luftspalt bleibt.

Beim zweiten Modul werden die Anschlussgleise auf den letzten 10 cm noch nicht befestigt. Vorbereitungsarbeiten ansonsten wie beim ersten Modul, nur muss man hier die Schienenende schon vor dem Zusammenbau der beiden Module auf die richtige Länge bringen.

Die Module werden verschraubt, dann erfolgt die Höhenjustierung der Übergänge mit Hilfe der Messingschrauben. Anschließend Gleisenden Modul 2 mit Messingschrauben verlöten. Die verzinnten Messingschrauben kann man natürlich gleich nutzen, um die Stromversorgung der Gleisstränge anzuschließen (siehe Foto; auf dem Foto sind die Gleise auf dem rechten Modul in den "Asphalt" eingelassen und der Zwischenraum bereits mit "Betonplatten" ausgefüllt).

Modulübergang

 

Bei vielen Clubs hat es sich bewährt, die Schraublöcher für die Modulverbindungen 7 oder 8 mm groß zu bohren und anschließend mit 6-mm-Maschinenschrauben die Verbindungen herzustellen. Durch die Maßtoleranz hat man dann die Möglichkeit beim Aufbau der Module eine "Feinjustierung" von Hand vorzunehmen. Wenn von unterschiedlichen Modellbahnern bearbeitete Module verbunden werden, ist das sicher ein gutes Verfahren.

Nm-modul-passer-detail.jpgNm-modulkoepfe-passer-.jpgVerbindet man nur eigene Module oder Segmente, dann gibt es die zweite, elegantere Möglichkeit, die Verbindung ohne jegliche Maßtoleranz herzustellen. Dazu lässt man zusätzlich zur Schraubverbindung Passbuchsen und -stifte in die Modulfronten ein, verschraubt die Module und montiert dann die Gleisübergänge. Bei jedem erneuten Aufbau und Verschrauben passen die Verbindungen 100-prozentig (genaues Arbeiten vorausgesetzt) ohne jeglich Justage.

Die hier gezeigten Fotos zeigen einen Segmentübergang im Bauzustand; das im Detailausschnitt zu sehende Nm-Gleis (6,5 mm) ist nicht auf Messingschrauben verlötet, sondern mit 2-Komponentenkleber auf einen Sperrholzstreifen/Buche aufgeklebt.

 

zw-modul_080427c_510.jpgNatürlich lassen sich nicht nur rechtwinklig am Segmentkopf endende Gleise miteinander verbinden, sondern -- bei entsprechend sorgfältiger Arbeit -- auch schräg verlaufende Gleise oder Gefällestrecken. Bei diesem Beispiel erfolgte der Segmentanschluss an einer doppelgleisigen Strecke, die ca. 50 Grad vom rechten Winkel abweicht. Das ist ziemlich extrem, geht aber problemlos. Da das linke Segment ursprünglich als Stand-alone-Anlage geplant war, wurden hier die Gleisenden nicht auf Schrauben gelötet, sondern nur geklebt. Beim Bau der Verbindung wurde diese Klebung noch einmal satt mit Zweikomponentenkleber "getränkt" -- auch das schafft eine sichere Verbindung. Die "Schraubenlösung" hat nur den Vorteil, dass vor dem Löten eine sehr komfortable Höhenjustierung möglich ist.

 

Variante für die Herstellung der Übergänge: Wenn nicht ein Modul nach dem anderen, sondern zwei Module/Modulübergänge gleichzeitig bearbeitet werden, gibt es eine elegante Bearbeitungsvariante. Die Gleise werden über die Modulschnittstelle hinweg verlegt (Befestigung der Gleisenden an beiden Modulkante wie oben beschrieben) und anschließend getrennt. Das kann aber nur klappen, wenn vor dem Verbinden/Verschrauben der beiden Modulkästen zwischen die beiden Kopfbretter Abstandshalter geschoben werden, die die doppelte Breite der Trennscheibe haben, mit der anschließend die Gleise an den Übergängen getrennt werden. Nur dann ist anschließend ein passgenauer Übergang sichergestellt; die doppelte Breite ist deshalb notwendig, weil durch die Rotation und Führung von Hand die tatsächliche Breite des Trennschnitts später nicht der Materialbreite der Trennscheibe entspricht. Dieses Procedere wurde in diversen Foren dokumentiert; ich habe die Beschreibung gelesen von Frank (PoetRandy) bei 1zu160.net

Perfekt ist dieses Verfahren, wenn es »nur« um die Verbindung eigener Segmentschnittstellen geht; wenn es darum geht, Modulschnittstellen zu erzeugen, an die nach der entsprechenden Norm nachher auch die Module anderer passen sollen, erleichtert dieses Verfahren das Vorgehen nur noch bedingt ... denn es reicht nicht, wenn diese biden Schnittstellen zueinander passen, sondern es muss gleichzeitig die Normen-Konformität sichergestellt werden.

Bezugsquelle
ca.-Kosten wenig
Quelle/Entdecker Beschreibung + Foto: Jürgen Hans
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